Meldestelle für illegale Internetseiten: Anstieg bedenklicher NS-Inhalte

Meldestelle für illegale Internetseiten: Anstieg bedenklicher NS-Inhalte
Die Alarmierungen wegen nationalsozialistischer Inhalte, erhöhten sich von ein auf sechs Prozent.

5849-mal wurde im vergangenen Jahr ein Formular bei "Stopline", der Meldestelle für Kinderpornografie und NS-Inhalte, im Internet ausgefüllt. Das sind zwar knapp 2000 weniger als im Jahr 2014, der Anteil der Meldungen, die tatsächlich zu illegalen Inhalten führten, stieg jedoch an. Die Alarmierungen wegen nationalsozialistischer Inhalte, erhöhten sich sogar von ein auf sechs Prozent.

"Wir beobachten auch in den ersten Monaten dieses Jahres einen weiteren Anstieg solcher illegaler Seiten", erklärt die Projektleiterin Barbara Schloßbauer. Mit 94 Prozent machen kinderpornografische Inhalte aber immer noch den Großteil der gemeldeten Fälle aus. Die "Fehlalarme" betreffen zumeist Urlaubsfotos von Kindern oder Postings im Netz, die von "Stopline" aber später als unbedenklich eingestuft werden.

Meldestelle für illegale Internetseiten: Anstieg bedenklicher NS-Inhalte

Inhalte sofort gelöscht

Nachdem die Experten bei "Stopline" die Meldungen des Vorjahres überprüften, entpuppten sich 13 Prozent als tatsächlich illegal. Nach rund sechs Stunden sind diese Inhalte in den meisten Fällen beseitigt. "Hier findet auch eine enge Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen statt, denen wir Fälle aus ihren Heimtländern mitteilen", erklärt Schloßbauer. Österreichische Server sind übrigens nur zu einem Prozent die Provider solcher Filme oder Fotos. Der Großteil kommt mit 513 Fällen im Jahr 2015 aus den USA. Europaweit sind die Niederlande der traurige Spitzenreiter mit 41 bestätigten Fällen.

Entdeckt man als Internet-User solches Material, sollte es übrigens keine Überwindung kosten, sich bei "Stopline" (www.stopline.at) zu melden: Das Online-Formular wird anonym ausgefüllt und die Verantwortlichen versichern, auch keine IP-Adressen nachzuverfolgen.

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