"Magischer Ort": Touristen aus Asien lieben Hallstatt

Allgegenwärtig: Gäste aus Taiwan, China, Südkorea und Japan gehören in der Touristen-Hochburg Hallstatt zum Straßenbild.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Touristen aus Fernost regelrecht explodiert.

Sie schätzen es, wenn sie beim Frühstücksbuffet Hühnersuppe bekommen. Und im Zimmer wollen sie unbedingt eine Badewanne “, sagt Monika Wenger, Eigentümerin des Hotels Grüner Baum. Bereits jeder dritte Gast des Vier-Sterne-Superior-Hauses am Ufer des Hallstätter Sees kommt aus Asien.

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Touristen aus Fernost regelrecht explodiert: Nächtigten im Jahr 2009 noch rund 1100 Chinesen im Weltkulturerbeort im Salzkammergut, waren es im vergangenen Jahr bereits 7800 – eine Versiebenfachung.

Auch bei den Gästen aus Taiwan (8400), Südkorea (6900) und Japan (4200) gibt es Zuwachsraten im dreistelligen Bereich. Insgesamt entfällt auf die Asiaten schon mehr als ein Viertel aller Nächtigungen. Heuer werden es mehr als 100.000 sein. Spitzenreiter sind nach wie vor Österreicher und Deutsche. Gleich danach dürften 2014 erstmals die Chinesen folgen. Bei den Ankünften liegen sie in der Nationenwertung bereits auf dem zweiten Platz.

Sehnsucht nach Idylle

Was macht Hallstatt so populär? Es sei nicht allein die koreanische TV-Seifenoper „Spring Waltz“ (sie wurde unter anderem in Hallstatt und Wien gedreht) oder der originalgetreue Hallstatt-Nachbau in der südchinesischen Provinz Guangdong, meint Tourismusdirektorin Pamela Binder: „Die Kopie hat uns viel internationale Aufmerksamkeit verschafft. Aber die meisten Asiaten kennen dieses Luxus-Wohnprojekt gar nicht. Sie kommen zu uns, weil sie Europa und seine Geschichte lieben und eine Sehnsucht nach Idylle haben.“

Aufgrund seiner einzigartigen Lage und seiner reichen Geschichte wirke Hallstatt wie ein Magnet: „Ein Besuch ist für einen Chinesen ein Statussymbol, mit dem er zu Hause angeben kann“, sagt Binder.

Auch gezielte Werbung, Kooperationen mit großen Reiseveranstaltern und neue Flugverbindungen von Asien nach Wien und München würden zur Popularität der Destination beitragen.Was die Touristiker freut: Die Gäste aus Fernost bleiben immer länger. Ein paar Fotos und ein hastiges Mittagessen, bevor der Busfahrer schon wieder zur Weiterfahrt nach Wien oder Salzburg mahnt, sind mittlerweile vielen zu wenig.

Entsprechend gut ist die Auslastung in den Hotels. Obwohl der Platz in Hallstatt begrenzt ist, soll die Zahl der Betten in den nächsten Jahren noch wachsen, sagt Bürgermeister Alexander Scheutz (SPÖ). Derzeit verfügt der 800-Einwohner-Ort über 900 Schlafplätze für Touristen. Namhafte Betriebe wie der Grüne Baum oder das Hotel Zauner haben zuletzt modernisiert. Und auch das Alte Salzhaus soll demnächst zu einem Hotel umfunktioniert werden.

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