Kurden-Demo: Suche nach Messerstecher

Bei der Demonstration wurden zwei Provokateure niedergestochen.
Verdächtiger war der Falsche - Nach Zusammenstößen ermittelt Verfassungsschutz.

Die Aufregung nach den gewaltsamen Zusammenstößen im Vorfeld einer Kurden-Demo in Bregenz ist groß. Die 500 Teilnehmer wollten dabei am Samstag auf die dramatische Situation der von IS-Kämpfern attackierten syrische Stadt Kobane an der Grenze zur Türkei hinweisen.

Doch vor dem Start des Protestzugs gerieten kurdischstämmige Demonstranten mit einer Gruppe von Provokateuren aneinander, von denen zwei schwer durch Messerstiche verletzt wurden. Die beiden 17-Jährigen sind in stabilem Zustand. Rund um die Zusammenstöße ermittelt auch das Vorarlberger Amt für Verfassungsschutz.

"Graue Wölfe"

Dass die Demo-Gegner Sympathisanten des Islamischen Staats (IS) waren, bestätigte die Polizei am Montag nicht. "Es handelt sich um eine türkisch-nationale Bewegung. Wir stehen mit den Mitgliedern in Kontakt", erklärte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Konkret geht es um die sogenannten "Graue Wölfe", die von Experten als faschistisch eingestuft werden. Es handelt sich dabei meist um türkischstämmige Anhänger der rechtsextremen türkischen Partei MHP.

Einer der beiden Verletzten vom Samstag hatte jedoch einen thailändischen Pass. "Er ist in diese Clique hineingekommen und hat sich mit ihr verbrüdert", erklärt der Polizeisprecher.

Die beiden Jugendlichen wurden offenbar von einem Teilnehmer der Kurden-Demo verletzt. Ein zunächst tatverdächtiger 25-Jähriger wurde von der Polizei inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt. Zeugenbefragungen und die Auswertung von Videos hatten ergeben, dass sich der Feldkircher zwar in der Nähe der Jugendlichen aufgehalten, sie aber nicht verletzt hatte.

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