Planetarium-Zukunft steht in den Sternen

Die Touristenattraktion in Klagenfurt ist seit Februar invoslvent.
Investor für das "Weltraum-Kino" in Klagenfurt gesucht, denn Stadt und Land wollen nicht mehr zahlen.

Pleite-Planetarium" – diesen Beinamen wird das Ausflugsziel vieler Touristen in Klagenfurt nicht so schnell los. Es gibt zwar bemerkenswerte Besucherzahlen und Hoffnung – eine Rettung droht aber an Investitionskosten zu scheitern, die dringend erforderlich wären.

Im Februar war letztendlich eine Stromrechnung von 2300 Euro schuld an der Insolvenz des Planetariums, die Betreiber sahen sich außer Stande, die Touristenattraktion länger zu betreiben. Zur Insolvenzverwalterin wurde Gerlinde Murko-Modre bestellt. Sie gewährte Unternehmer Adolf Krumpl, der Interesse bekundet hatte, einen Pachtvertrag, der erst bis Ende September lief und nun bis Jahresende verlängert wurde. "Ich hatte natürlich die Verpflichtung, möglichst viel Geld aus der Veräußerung des Inventars herauszuholen", sagt sie.

Gerüchten zufolge war Minimundus am "Haus der Sterne" interessiert. "Bevor wir im Frühjahr mit unseren Umbauarbeiten starteten, ja. Aber die Astronomische Vereinigung Kärntens hat uns gebeten, beim Verkauf des Inventars nicht mitzusteigern", sagt Minimundus-Geschäftsführer Hannes Guggenberger.

Krumpl, Ex-Sprecher des ehemaligen Klagenfurter Bürgermeisters Harald Scheucher und 50-Prozent-Teilhaber an der "Top Group" steigerte sehr wohl und kaufte die "Fahrnisse" (bewegliches Vermögen, Anm.). Die Kaufsumme ist unbekannt, alleine der Sternenprojektor wird auf 21.000 Euro geschätzt.

Pachtvertrag

Wie es mit dem Planetarium weitergeht, steht aber in den Sternen. Das Gebäude gehört aufgrund eines Baurechtsvertrages mit der Stadt Klagenfurt der Astronomischen Vereinigung Kärnten (AKV). Und mit dieser Institution will Krumpl nach der Konkursabwicklung einen Pachtvertrag abschließen. "2013 zählte man beim Planetarium 21.000 Besucher, ich allein habe es in vier Monaten auf 19.000 gebracht. Um ordentlich wirtschaften zu können, brauchen wir 40.000 jährlich. Das ist aber realistisch", sagt Krumpl.

Erforderlich sind dafür allerdings Investitionen, denn das "Weltraumkino" hinkt den modernen technischen Anforderungen um mindestens ein Jahrzehnt hinterher. "Es gibt verschiedene Weiterführungs-Varianten, die von Investitionen zwischen 700.000 Euro und zwei Millionen ausgehen. Aber für Investitionen ist natürlich Krumpl verantwortlich", unterstreicht Bernd Warmuth, Obmann der AVK. Krumpl wiederum macht persönliche Investitionen von der Dauer des Pachtvertrages abhängig. "Das rentiert sich natürlich nur bei einem längerfristigen Vertrag mit Perspektiven", sagt er und hofft auf Finanzspritzen von Land und Stadt. Die werden allerdings nicht fließen. Das Land macht Förderungen stets von der parallelen Investitionsbereitschaft der Stadt abhängig. Und stellvertretend für die sagt Albert Gunzer, bis 17. Oktober noch als Finanzreferent: "Da können wir nicht aushelfen. Die Stadt hat kein Geld."

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