Alte Probleme rund um ein neues Hallenbad

Alte Probleme rund um ein neues Hallenbad
Die Kassen der Stadt Klagenfurt sind leer.

Es kommt wieder Bewegung in die Diskussion über einen längst überfälligen Hallenbad-Neubau in Klagenfurt. Die Probleme – das fehlende Geld und die Standortfrage – bleiben aber die alten.

Bürgermeister Christian Scheider hat kürzlich die Stadtwerke Klagenfurt beauftragt, die Badegäste nach dem idealen Standort eines neuen Wellness-Tempels zu befragen. Der Stadtchef und die SPÖ bevorzugen ein Hallenbad in der Ostbucht des Wörthersees, die ÖVP und die Grünen eine Lösung in der Stadt. "In der nächsten Legislaturperiode brauchen wir ein neues Bad. Die Entscheidung soll vor der Wahl im März 2015 fallen", sagt Scheider und hat damit Munition für den Urnengang. Nur leider ist seine Kasse leer.

Wirtschaftsprüfer Johannes Neuner, der am Dienstag vom Bürgermeister als "Stadtentwickler zum Nulltarif" installiert wurde, hat zwei Lösungsvorschläge. "Prinzipiell sollte man noch einmal prüfen, ob eine Generalsanierung des alten Hallenbades möglich wäre. Und wenn nicht, könnten die Stadtwerke Klagenfurt den Bau eines neuen finanzieren. Würden die Stadtwerke beispielsweise nur ein Biomassekraftwerk statt zwei errichten, wäre genug Geld vorhanden", sagt Neuner.

Stadtwerke-Pressesprecher Harald Raffer kontert: "Wer einen Hallenbad-Neubau finanziert, entscheidet die Politik. Und im Übrigen wurde überprüft, dass in Klagenfurt die Errichtung von zwei Biomasse-Kraftwerken erforderlich ist."

"Durchhanteln"

Indes wurden wieder 250.000 Euro in die Sanierung des alten Standortes gepumpt. "Wir hanteln uns von Jahr zu Jahr durch", klagt Bäderchef Gerald Knes. Das Hallenbad wurde 1973 eröffnet und 1993 generalsaniert. 15 bis 20 Betriebsjahre werden einem Bad gewöhnlich zugemutet. "Man wird den Aufwand dem Nutzen gegenüberstellen müssen, bald gehören die Kanäle und die Abflüsse repariert. Die stecken eineinhalb Meter unter Beton", berichtet Knes.

Selbst in einem Sommer wie diesem kann er die Indoor-Becken seinen Badegästen nicht zur Verfügung stellen, weil monatelang Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Das Klagenfurter Hallenbad ist aus diesem Grund seit Mai geschlossen, am kommenden Montag wird es den Winterbetrieb aufnehmen.

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