Keine neue Spur von Meister Petz

Ein Bär kann pro Tag durchaus 20 Kilometer zurücklegen. Wenn es ihm wo gefällt, bleibt er aber länger.
Vielleicht schon über alle Berge ist der Bär, der im Lungau für Aufregung gesorgt hat. Fotofallen sollen Gewissheit bringen.

Am Samstag war Bärenanwalt Georg Rauer erneut auf der Alm am Schwarzenberg im Lungau unterwegs, wo am Dienstag ein Bauer von einem Braunbären leicht verletzt worden ist. "Es gibt keine neuen Erkenntnisse", sagte der Experte auf dem Rückweg ins Tal. Er war im Sichtungsgebiet unterwegs, um Fotofallen anzubringen. Sie werden in ungefähr einer Woche ausgewertet. Eine konkrete Spur des Tiers gäbe es bislang nicht. "Aber ich zähle auch auf die Jäger, die jetzt natürlich besonders aufmerksam sein werden", hofft Rauer auf konkrete Hinweise.

Dass sich der Bär wieder aus dem Staub gemacht hat, sei genauso gut möglich, wie ein weiterer Verbleib des Tieres in der Gegend. "Wenn es ihm wo gefällt, dann kann er auch länger bleiben. Und wenn er sich an den vielen hier wachsenden Schwarzbeeren labt, würde man schon etwas finden", glaubt Rauer. Etwa Losungen.

Keine große Gefahr

Für gefährlich hält der Experte vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie in Wien den Bären derzeit nicht. "Es macht nicht den Anschein, dass er besonders aggressiv war." Aber aus einer einzigen Begebenheit ließen sich nur schwer Rückschlüsse ziehen. Für eine etwaige Einstufung als sogenannter Problembär müsse ein Tier über einen längeren Zeitraum verfolgt werden.

Relativ gelassen ist indes die Bevölkerung. "Die Nachfragen gehen überall stark zurück", teilte Agrar-Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) mit. So habe es etwa am Samstag kaum noch Anrufe bei der eigens eingerichteten Info-Hotline gegeben. An die Wanderer und Touristen appellieret Schwaiger, sich nicht auf Bärensuche zu begeben, um unnötige Gefahrensituationen zu vermeiden.

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