900 Rettungskräfte proben den Ernstfall

900 Rettungskräfte proben den Ernstfall
Sieben Länder nehmen an Katastrophenschutzübung „Taranis 2013“ teil. Simuliert wird ein Hochwasser.

Ein entgleister Zug, ein zermalmtes Auto, ein leck gelaufener Giftcontainer. Dazu kreisende Hubschrauber, blaue Warnlichter, grün aufsteigender Rauch und 88 eingeklemmte, mit roter Farbe verschmierte „Verletzte“.

Und dazwischen Entertainer Alfons Haider.

So manch einer fühlte sich am Freitag in Salzburg wie im falschen Film. „Na servus, wo kommen denn die vielen Rettungsautos her?“, fragte sich der Taxifahrer, der seinen Gast zu dem Geschehen bringen musste. Die Kennzeichen der Wagen verrieten es: von Eisenstadt und Klagenfurt bis Bayern.

So „realistisch wie möglich“ sollte die von der EU mitfinanzierte internationale Katastrophenschutzübung „Taranis 2013“ über die Bühne gehen, das war das Ziel von Einsatzleiter Anton Holzer. Der ist Salzburgs Landesrettungskommandant und Ehemann von Ex-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller.

900 Rettungskräfte proben den Ernstfall
APA13452332 - 28062013 - SALZBURG - ÖSTERREICH: ZU APA 343 CI - Schauspieler Alfons Haider (r.) mit Berufsfeuerwehrmann Florian Miller anlässlich der Internationalen Katastrophenschutzübung "EU Taranis 2013" am Freitag, 28. Juni 2013, in Salzburg.+++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND +++ APA-FOTO: ROTES KREUZ

900 Einsatzkräfte aus sieben Ländern (Österreich, Deutschland, Niederlande, Tschechien, Kroatien, Rumänien und Bulgarien) proben seit Donnerstag in Salzburg den Ernstfall. Und der sieht – laut Szenario – so aus: Ein gewaltiges Hochwasser der Salzach überschwemmt ganze Ortsteile, bringt Gebäude zum Einstürzen und verursacht Muren, die Autos verschütten und Züge zum Entgleisen bringen. Also nichts, was den Salzburger Einsatzkräften fremd wäre.

„Diese Übung ist sozusagen die Generalprobe nach der Uraufführung vor wenigen Wochen“, meinte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. Die Zigtausenden ehrenamtlichen Mitarbeiter von Feuerwehr und Rotem Kreuz seien es gewesen, welche „die Flut-Katastrophe bewerkstelligt“ hätten. Dies habe „auf Zuruf und ohne Hysterie und Aufregung“ funktioniert, sagte Mikl-Leitner.

Zusammenarbeit

Österreich habe aus dem Hochwasser im Jahr 2002 gelernt, erklärte auch die aus Brüssel angereiste EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Kristalina Georgiewa. „Wir leben in einer Zeit mit unglaublich intensiven Naturkatastrophen“, sagte sie. Die Folge seien 100.000 Tote und viele Milliarden Euro Schäden allein in den vergangenen zehn Jahren. Da sei eine internationale Zusammenarbeit notwendig; gerade aber in der Kommunikation gebe es noch etliche Probleme, etwa bei den Funkfrequenzen.

Und Alfons Haider? Der moderiert am Samstag die Abschlussgala und wollte sich zuvor selbst ein Bild von dem Einsatz der Freiwilligen machen. „Seit heute fühle ich mich ein Stück sicherer“, sagte er – und ließ sich dann gleich selbst von einem „havarierten“ Salzach-Schiff retten.

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