Zwölf verendete Lamas geben Rätsel auf

Zwölf verendete Stuten und Jungtiere wurden gefunden.
Futterverunreinigung mögliche Todesursache. Anzeige gab es bereits im August.

Neun tote Lamas, darunter auch Jungtiere, fand am Montag ein Spaziergänger in einer Koppel in Stockenboi im Bezirk Villach Land. Bereits im August wurden dort drei verendete Tiere registriert. Die Todesursache ist bisher unklar.

Die acht Hektar große Fläche ist seit Ende August im Visier der Bezirkshauptmannschaft. „Es gab eine Anzeige, wonach die 60 Lamas nicht vorschriftsmäßig gehalten werden. In der Folge wurden tatsächlich hygienische Mängel und Defizite bei der Fütterung festgestellt“, sagt Bezirkshauptmann Bernd Riepan. Es sei eine tierärztliche Begleitung angeordnet worden. „Dann habe ich ein Schreiben von einem Tierarzt erhalten, wonach die Haltung ordnungsgemäß erfolge. Ein Lokalaugenschein bestätigte diese Behauptung nur zum Teil.“

"Tiere waren gesund"

Zwölf verendete Lamas geben Rätsel auf
In Stockenboi sind bei Züchter Robert Krammer acht verendete Lamas gefunden worden.
Der betroffene Bauer, Robert Krammer, weist sämtliche Vorwürfe von sich. Er halte insgesamt an Standorten in Radenthein, Mühlbach, Klagenfurt und Stockenboi 200 Lamas und verfüge über die größte Lama-Deckstation Europas. „Ich lass’ mir nichts vorwerfen, die Tiere waren gesund, wurden erst vor zwei Wochen untersucht“, sagt Krammer. Zuletzt habe er sich am Donnerstag in Stockenboi persönlich davon überzeugt, „dass alles passt. Ein Nachbar schaut auf die Tiere. Aber es gibt viele Neider, vielleicht wurden die Lamas vergiftet. Mir entstand dadurch jedenfalls ein Schaden von 20.000 Euro.“

Der Amtstierarzt und Bezirkshauptmann Riepan führten am Dienstagvormittag einen weiteren Lokalaugenschein durch. Und dieser warf eher zusätzliche Fragen auf, als Rätsel zu lösen. „Tierquälerei oder eine Vergiftung als Todesursache kann nach dieser Untersuchung ausgeschlossen werden“, teilt Riepan mit. Möglich sei, dass es auf der Weide zu einer Futterverunreinigung durch Kot kam. Außerdem würden die Lamas aufgrund der Höhenlage von 900 Metern auf dieser Weide nur wenig Futter finden. Dem Züchter wurde daher behördlich vorgeschrieben, den Tieren in den nächsten Tagen eine Ersatzweide mit ausreichend Grünfutter oder Ersatzfutter zur Verfügung zu stellen.

Obduktion geplant

Eine behördliche Obduktion wurde nicht verfügt, der Tierhalter will sie dennoch anordnen. „Es liegt ja in meinem Interesse, den Ursachen auf den Grund zu gehen“, unterstreicht Krammer.

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