Stadt befürchtet baldiges Aus für Klagenfurter Flughafen

Ein Schreiben sorgt für politischen Wirbel: Soll in den Flughafen investiert werden oder steht Klagenfurt vor dem Abflug?
Klagenfurt drängt auf Okay für Sanierungspläne des Airports. Land will evaluieren.

Ruhig ist es in letzter Zeit nicht nur am Klagenfurter Flughafen selbst, sondern auch rund um die Sanierungspläne geworden. Nun sorgt eine Studie, die die Landesholding in Auftrag geben will, für Turbulenzen zwischen Stadt Klagenfurt und Land Kärnten.

Stadt befürchtet baldiges Aus für Klagenfurter Flughafen
Hintergrundgespräch über die aktuelle Situation des Landes Kärnten in Bezug zur Hypo Alpe Adria-Bank.
Bekanntlich müssen 15 Millionen bis spätestens Ende 2015 in die Landebahn-Sanierung gesteckt werden, um den Status als Verkehrsflughafen aufrecht zu erhalten. Die Kärntner Landesholding hat sich als 80-Prozent-Gesellschafter nun an die Stadt (20-prozentiger Gesellschafter) gewandt und um die Kostenteilung einer 162.000 Euro teuren Studie ersucht, die sich "Handlungsempfehlung betreffend weiterer Vorgangsweise im Zusammenhang mit einer Investition in den Kärnten Airport" nennt. Im Schreiben heißt es unter anderem, man stehe "vor der Entscheidung, entweder zu investieren oder die Deinvestitionsphase einzuleiten."

Die Stadt befürchtet, dass das Land ein Schließungsszenario vorbereitet. "Klagenfurt bewegt sich auf die 100.000-Einwohner-Marke zu und die eigene Regierung bremst den Aufschwung", sagt Bürgermeister Christian Scheider (FPÖ). Für Vizebürgermeister Albert Gunzer ist klar: "Wir beteiligen uns nicht an Gesprächen, die eine Schließung des Flughafens ins Auge fassen." Die Sanierung sei unumgänglich, Ausgaben für Studien werde man "sicher nicht" tätigen."

"Das werden wir ja noch sehen", sagt Gaby Schaunig, Finanzreferentin des Landes, die auch im Aufsichtsrat der Landesholding sitzt. Selbstverständlich werde man sich die Kosten an der Studie teilen und selbstverständlich werde sie durchgeführt. "Wir werden evaluieren. Bei einer Investition in der Höhe von 15 Millionen können wir keine Bauchentscheidung treffen. Es ist legitim, das extern untersuchen zu lassen." An Spekulationen, dass diese Evaluierung in der Schließung des Flughafens enden könnte, wolle sie sich nicht beteiligen.

EU-Zusage erforderlich

Eine solche würde 30 Millionen Euro kosten, weil man aus Verträgen aussteigen müsste, schätzt Andreas Skorianz, das von der Stadt entsandte Flughafen-Aufsichtsratsmitglied.

Er drängt auf eine schnelle Finanzierungszusage des Landes: "Bis Ende September brauchen wir einen Beschluss, weil der Winterflugplan 2015/16 erstellt wird. Schaunig lässt Skorianz ausrichten, dieser möge sich lieber um die Bekanntgabe bei der Europäischen Kommission kümmern. Da der Flughafen Förderungen durch öffentliche Stellen benötigt ist eine Meldung des Projekts bei der EU erforderlich. Erst wenn diese zustimmt, kann die Ausschreibung erfolgen.

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