Polizei sucht "Jux-Cops" beim Harley-Treffen

10.000 Biker nahmen heuer an der Harley-Parade teil.
Verbrecherjagd für Kumpel simuliert. Harley-Treffen erschwert Suche nach Beamten.

Kärntens Exekutive hat in diesen Tagen nicht den besten Ruf. Vergangene Woche stürmte ein Cobra-Kommando die Wohnung eines unbescholtenen Klagenfurters, weil sich die Beamten in der Tür geirrt hatten. Nun gönnte sich eine Streife in Villach einen "Scherz", den Passanten als Amtshandlung interpretierten.

Laut Aussagen einer Autofahrerin gegenüber der Kleinen Zeitung simulierten zwei Polizisten in Villach/Lind für einen Kumpel eine Verbrecherjagd. Über Lautsprecher forderte eine Streife demnach einen Autofahrer auf, anzuhalten. In der Folge hätten sie in "Cobra-Manier" den Wagen gestürmt und seien dann in Gelächter ausgebrochen. Erst da hätten die Passanten bemerkt, dass es sich um einen Scherz handle.

"Ich kümmere mich persönlich darum", bestätigt Villachs Polizeichef Erich Londer den Vorfall. Um dann einzuschränken: "Im Zuge des Harley-Treffens sind so viele Streifen unterwegs, dass es schwierig wird, die beiden herauszufiltern. Es gibt keine Personenbeschreibung und das Kennzeichen wurde nicht notiert. Aktuell sind 30 bis 40 Streifen unterwegs." Falls die Spaßvögel ausgeforscht werden können, drohe "eine Belehrung".

Das Harley-Treffen ging am Samstag mit der Parade zu Ende. Waren es 2013 25.000 Teilnehmer, spricht die Polizei heuer von 10.000 Bikern. Überschattet wurde das Event vom tödlichen Unfall eines 61-jährigen Holländers. Wie berichtet, kam es in Fürnitz zum Zusammenstoß zweier Harley-Fahrer mit einem 84-Jährigen Autofahrer. Die Schuldfrage ist nicht geklärt. Am Samstag rutschte ein Deutscher bei regennasser Fahrbahn aus und kam zu Sturz. Seine 33-jährige Beifahrerin erlitt schwere Verletzungen und wurde ins LKH Villach eingeliefert.

Radar-Strafen und Führerschein-Abnahmen sind im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel rückläufig. Sieben Harleys im Gesamtwert von 165.000 Euro wurden heuer gestohlen.

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