Gnadenfrist bis Jahresende

Die Alpe-Adria-Line fährt nach Laibach.
Fünf Gäste nutzen im Schnitt die Busverbindung Klagenfurt - Laibach.

Halb voll oder halb leer? Diese Frage stellt sich oft, je nachdem, ob man etwas positiv oder negativ sehen will. Und genau so interpretieren Befürworter und Gegner die bisherige Auslastung der Alpe-Adria-Line. Seit 29. März fahren Busse vier Mal täglich vom Flughafen Klagenfurt nach Laibach und ebenso oft retour. War die erste Bilanz katastrophal, so ist die zweite und aktuelle ebenso dürftig.

Im ersten Monat nutzten nur 240 Personen diese Transfermöglichkeit. Nun sind es 4500 an 117 Tagen (also für 928 Fahrten) – macht einen Schnitt von fünf Personen pro Reise. Nicht uninteressant ist in diesem Zusammenhang, dass das Land Kärnten die Verbindung bis 2017 mit 348.000 Euro fördert.

Die FPÖ nennt die Transportmöglichkeit "Karawanken-Geisterbus". "Zumindest jetzt in der Hochsaison müssten die Fahrzeuge voll sein. Am Dienstag war ich um 13.45 Uhr am Klagenfurter Hauptbahnhof und habe mir die Sache angeschaut. Im Bus saßen drei Gäste. Da soll ein Kleinbus fahren oder man schafft die Linie sofort ab", steigt Klagenfurts Stadtrat Wolfgang Germ auf die Barrikaden. Beim KURIER-Lokalaugenschein am Mittwoch um die selbe Zeit machte sich der Busfahrer allein auf die Reise nach Laibach.

"In der Früh sind die Busse meistens voll", kontert Mirko Zeichen, Geschäftsführer der Kärnten-Bus-Gesellschaft. "Derzeit haben wir 4500 Personen befördert. Mit dieser Zahl sind wir recht zufrieden." Als Ziel für dieses Jahr nennt er insgesamt 10.000 Passagiere.

Den Vorwurf, dass der 41 Personen fassende Bus viel zu groß sei, will er nicht unkommentiert lassen: "Jetzt im Sommer sind die Busse sehr wohl ausgelastet." Geschäftsführer Zeichen schränkt aber insofern ein: "Wir würden uns wünschen, dass mehr Slowenen zu uns nach Klagenfurt kommen."

"Wir ziehen Bilanz"

Ein weiterer Kritikpunkt an der Alpe-Adria-Line ist ja, dass der Laibacher Flughafen von der Anbindung wesentlich mehr profitiere, als jener in Klagenfurt. "Ganz im Gegenteil", sagt Grün-Landesrat Rolf Holub, der als treibende Kraft für die Busverbindung gilt. "Die Slowenen nutzen intensiv unsere Anbindungen nach Hamburg, Berlin oder Köln." Landeshauptmann Peter Kaiser will der Verbindung jedenfalls bis Jahresende Zeit geben: "Durch die massive Bewerbung haben sich die Buchungszahlen verbessert. Zum Jahresende ziehen wir Bilanz, dann sehen wir, wie es mit der Linie weitergeht."

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