Einbrecherschreck stellt Diebe ins Eck

Privatdetektiv Helmuth Hofbauer als Einbrecherschreck
Ein Hausbesitzer, der schon öfter „Besuch“ von Einbrechern hatte, hielt zwei Diebe mit einer Waffe in Schach.

Skurriler Einsatz: "Ich bin kein Revolverheld, habe nur meine Erfahrung eingebracht und vom Selbstverteidigungsrecht Gebrauch gemacht": So beschreibt Hausbesitzer und Privatdetektiv Helmuth Hofbauer seinen Einsatz in den eigenen vier Wänden. Der 68-Jährige hatte mit einer Faustfeuerwaffe zwei Einbrecher gestellt und sie bis zum Eintreffen der Polizei in einer Ecke in Schach gehalten, was auch die Beamten bestätigen.

Sein leer stehendes Haus in Ferlach sei in den letzten 40 Jahren zehn Mal Ziel von Einbrechern gewesen; alleine in der vergangenen Woche drei Mal. Das weckte den Jagdinstinkt des Kärntners, der sich selbst als "Mann für sämtliche Sicherheitsdienstleistungen" bezeichnet.

Auf der Lauer

"Immer wieder wurden aus meinem Eigenheim antike Möbel gestohlen, immer wieder habe ich es angezeigt. Die Polizei hat gesagt, sie könne das Haus nicht ständig bewachen, daher habe ich mir gedacht: ‚Ich kann’s!‘ In der Nacht auf Donnerstag habe ich mich – ausgestattet mit meiner Faustfeuerwaffe – im ersten Stock auf die Lauer gelegt", erzählt Hofbauer, der seit 31 Jahren als Privatdetektiv arbeitet und im Besitz eines Waffenpasses ist.

Um 3.45 Uhr stiegen die Diebe tatsächlich durchs Fenster ein – zwei Slowenen, 36 und 60 Jahre alt, wie sich später herausstellen sollte. "‚Stellt euch in die Ecke und bewegt euch nicht‘, habe ich mit der Waffe im Anschlag gesagt", erzählt der Hausbesitzer und stellt für den KURIER die Szene nach. Er erinnert an Jerry Cotton oder James Bond – wenn da nicht der Sheriffstern am Gürtel wäre.

"Es gibt viele Idioten, aber ich bin kein Revolverheld, kein Wyatt Earp (nordamerikanischer Revolverheld, Anm.) aus St. Veit. Ich musste in meiner Karriere erst einmal einen Warnschuss abgeben", stellt er rasch klar und erzählt weiter. "Ein Dieb hatte ein Brecheisen. Das habe ich ihm natürlich sofort mit einem gezielten Fußtritt aus der Hand geschlagen. Dann habe ich beiden Sprechverbot erteilt. Sie könnten sich ja absprechen. Und bewegen durften sie sich natürlich auch nicht", sagt Hofbauer, ohne die Miene zu verziehen oder seine Sonnenbrille abzunehmen. "In der Folge habe ich die Polizei alarmiert und ihr avisiert, dass ich mit der Waffe im Anschlag die zwei Typen in der Ecke in Schach halte. Nicht, dass da eine Verwechslung entsteht."

Staatsanwalt prüft

Hofbauer betont, nur von seinem Grundrecht als Staatsbürger Gebrauch gemacht zu haben. "Die Polizei kann nicht immer da sein." Er hätte als Privatdetektiv die erforderliche Zeit und die Ausbildung für derartige Einsätze. "Ich habe alle rechtlichen Bestimmungen eingehalten." Diese Behauptung will die Staatsanwaltschaft dennoch prüfen. "Wenn uns der Abschlussbericht der Polizei vorliegt, werden wir uns ansehen, ob er nur das Selbstverteidigungsrecht ausgeübt oder übers Ziel hinausgeschossen hat", heißt es von Seiten der Staatsanwaltschaft.

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