Jörg Haiders Seebühne soll "versenkt" werden

Seebühne am Wörthersee
Sechzehn Jahre nach ihrer feierlichen Eröffnung droht der Plattform das Aus.

Ist die Wörthersee-Bühne in der Klagenfurter Ostbucht doch keine "undendliche Geschichte"? Vor 16 Jahren wurde die Plattform feierlich eröffnet, zu ihrer Hochblüte nach der Jahrtausendwende ließ sich dort Landeshauptmann Jörg Haider als Kultur-Kenner feiern. Die Plattform verschlang unter Intendant Renato Zanella jährlich Millionen Euro an Steuergeldern – und sorgte für politischen Zwist. 2015 scheint unter Bürgermeisterin Maria-Luise Mathioaschitz (SPÖ) für die zurückgebaute "Mini-Plattform" das Aus gekommen.

Der Rückbau kam 2013. Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider (FPÖ) sträubte sich aus Respekt vor seinem Förderer gegen das Versenken, die Bühne wurde von der Stadt gekauft. Ursprünglich war angedacht, dort Chöre oder Kabarettisten auftreten zu lassen. Stets wurde über Interessenten gemunkelt, die die Konstruktion beleben würden. Geschehen ist nichts. Auch wenn sie nicht mehr bespielt wird, verursacht die Plattform Kosten. Und das ist Mathiaschitz ein Dorn im Auge. "Jährlich zahlen wir 41.000 Euro – obwohl aufgrund fehlender Widmungen keine Veranstaltung stattfinden kann", sagt sie.

Eindeutige Empfehlung

Der Großteil der Summen ist an die Bundesforste zu entrichten, denen der Wörthersee gehört. "In einem Jahr wird der Betrag sogar auf 71.000 Euro jährlich ansteigen." Daher werde sich am Dienstag der Stadtsenat mit diesem Thema befassen: Mathiaschitz: "Meine Empfehlung geht eindeutig in Richtung abreißen." Das überrascht nicht, gilt sie doch seit Jahren als Gegnerin der Seebühne. Sie hat sich sogar schon mit den drohenden Kosten des Abrisses befasst. "Die sollten nicht allzu hoch sein. Eine Prüfung hat ergeben, dass einige Teile verwertet werden können."

Kommentare