Kärntner Polizei bei Party in Lignano im Einsatz

Hans Burgstaller, der Kontaktbeamte Alberto Adami aus Lignano, Belinda Lanza und Hermann Kogler (v.l.) gemeinsam im Einsatz.
Unterstützung für Carabinieri. Tausende Jugendliche aus Österreich feiern das "Springbreak"-Wochenende.

Wer am Pfingstwochenende an der Adria ein wenig italienisches Flair und Ruhe sucht, sollte dieser Tage die Autobahn-Ausfahrt Lignano eher meiden und ein beschauliches Plätzchen weiter im Süden des "Stiefels" aufsuchen. In Lignano selbst feiern nämlich Tausende Jugendliche aus Österreich das beliebte "Springbreak-Wochenende." Für Sicherheit und Ordnung sorgen in diesem Zusammen- hang heuer erstmals auch Polizisten aus Kärnten.

"Tutto Gas" lautet das Motto auf der Partymeile von Lignano, das eigentlich keiner Übersetzung mehr bedarf. Folgten diesem Ruf vor Jahren primär Partypeople aus Kärnten in ihrer Vor-Sommerlaune, so hat sich der Trend inzwischen auf alle Bundesländer ausgeweitet. Junge Leute und Alkohol im Überfluss – diese Kombination hat neben der guten Stimmung auch Raufereien, Sachbeschädigungen, Ordnungsstörungen und Suchtgiftmissbrauch zur Folge.

Party ohne Grenzen

Die Touristen werden heuer einmal mehr dem für das Pfingstwochenende angekündigten Adria-Tief trotzen, den beliebten "Goldstrand" im Badeort Lignano Sabbiadoro säumen und ihn binnen drei Tagen zum Müllplatz verwandeln. Letztes Jahr wurden selbst bei italienischen Touristikern Stimmen laut, dass diese Party-Community zur Räson gebracht werden müssten. Im Jahr 2015 gibt es daher für die italienischen Carabinieri erstmals Hilfe aus Österreich. "Im Rahmen eines Austauschprogramms unterstützen drei Kollegen die Beamten in Lignano bei deren Amtshandlungen. Sie sollen sich hauptsächlich auf Einvernahmen von Zeugen und Straftatverdächtigen konzentrieren", sagt der Leiter der grenz- und fremdenpolizeilichen Abteilung, Johann Dullnig. Im Gegenzug werden drei italienische Beamte der Kärntner Polizei beim Villacher Kirchtag im August zur Seite stehen.

Samstag als Höhepunkt

Die österreichischen Beamten in Lignano sind uniformiert, tragen Pistolen und Pfefferspray. "Sie haben aber keine Exekutivgewalt", betont Dullnig. Freitagnachmittag wurden Hermann Kogler, Hans Burgstaller und Belinda Lanza vom italienischen Kontaktbeamten Capitano Alberto Adami in Lignano in Empfang genommen. Gemeinsam mit ihren Kollegen absolvieren sie nun bis am Montag Streifenfahrten – vorwiegend abends und in der Nacht.

"Noch machen Tausende Jugendliche nur Party, bisher sind keine gröberen Ausschreitungen zu verzeichnen. Der Höhepunkt wird aber traditionell erst Samstagabend erwartet", sagt Kogler.

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