In Kärnten ist schon wieder der Bär los

Der Beweis: eine aktuelle Bärenfährte im Lavanttal
Wildtiere: Fährte im Lavanttal gesichtet. Fallwild in Lawinenhängen im Visier der Braunbären.

In Kärnten ist wieder der Bär los. Dem KURIER liegt das Beweis-Foto einer Spur vor, das vor einer Woche im Lavanttal nahe der slowenischen Grenze aufgenommen wurde. Das Trittsiegel haben Kärntens Landesrat Christian Ragger (FPÖ) und ein Aufsichtsjäger in Raggers Jagdrevier bei der Soboth entdeckt.

"Das Foto ist eine Woche alt. Der Ort, an dem die Fährte des Braunbären gefunden wurde, liegt fünf Kilometer vor der slowenischen Grenze", betont Ragger, der in Kärnten auch als Jagdreferent fungiert.

Gewöhnlich halten Bären in diesen Breiten bis März Winterruhe. "Ende Februar wachen allerdings die ersten Tiere auf. Durchaus möglich, dass sich ein Bär zu dieser Jahreszeit bereits im Lavanttal herumtreibt. An der Grenze zu Slowenien findet er den idealen Lebensraum vor", sagt Kärntens Bärenanwalt Bernhard Gutleb. Wildbiologe Gerald Muralt von der Kärntner Jägerschaft glaubt ebenfalls: "Bären könnten jetzt bereits ihre ersten Exkursionen absolvieren."

Keine Schäden

Dass Bären kurz nach ihrer Winterruhe Schäden verursachen, ist nahezu auszuschließen. "Sie spüren zuerst Fallwild in Lawinenhängen auf, das sie aufgrund ihres feinen Geruchssinns sofort orten können", berichtet Gutleb.

Die Bärenpopulation in Kärnten wird auf zehn Tiere geschätzt. Besonders stolz sind die Kärntner Bärenfreunde auf die Tatsache, dass im vergangenen Jahr erstmals Bären-Nachwuchs registriert wurde. In Kirchbach gab es die verbriefte Sichtung einer Mutter mit zwei Jungen. In Slowenien schätzt man die Zahl der Braunbären auf etwa 450. Einige wandernde Individuen erreichen immer wieder das Grenzgebiet Österreich-Slowenien- Italien.

Kommentare