Immobilienbetrug im Netz

Immobilienbetrug im Netz
Betrüger lassen sich Mietvorschuss ins Ausland überweisen und versprechen, den Wohnungsschlüssel per Post zu schicken.

Die Internetbetrüger haben den Wohnungsmarkt entdeckt. Jetzt setzen die Immobilien-Makler zur Gegenwehr an. Angebliche Privatvermieter aus dem Ausland bieten auf Internetplattformen Mietwohnungen zu Schnäppchenpreisen an, obwohl ihnen die Unterkünfte gar nicht gehören und sie auch nicht zu vermieten sind. "Die Kaltschnäuzigkeit ist unglaublich. Da werden einfach irgendwelche Wohnungen angeboten. Egal, wem die gehören. Antwortet jemand auf die extrem günstigen Angebote, versucht man ihn mit Tricks zur Überweisung der Kaution und der ersten Miete ins Ausland zu bewegen", schildert Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Remax-Austria.

Weil Kriminelle zuletzt in ihren eMails missbräuchlich den Namen der größten österreichischen Immobilienkette als Treuhänder mit fingierten ausländischen Büros benutzten, erstattete Remax-Manager Anton Nenning am Firmenhauptsitz Amstetten Anzeige in mehreren Fällen.

Schlüssel kommt nicht

Bekannt wurden Betrugs­versuche in Salzburg, Innsbruck und Linz. Dort tauchten in den vergangenen Wochen in privaten Internetforen günstige Wohnungen auf. Ein Wohnungssuchender aus Oberösterreich zahlte die geforderten 960 Euro ein, auf den versprochenen Wohnungsschlüssel per Post wartete er aber vergeblich. Beim Österreich-Koordinator der Polizei für Mietvorauszahlungsbetrug in Graz sind 200 derartige Fälle aktenkundig.

Die Betreiber der Privat­foren stöhnen über die Flut der in Betrugsabsicht kostenlos platzierten Wohnungsangebote. Der Aufwand, solche Inserate überhaupt zu entdecken und zu eliminieren, sei enorm, bestätigt auch Horst Moser, Chef von immodirekt at.

Remax-Chef Reikers­dorfer warnt: "Kein Makler wird je einen Schlüssel per Post oder Paketdienst zu­senden, kein Makler wird je vor einer Besichtigung Geld verlangen, und schon gar nicht als Auslandsüberweisung."

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