Predigtverbot für umstrittenen Pfarrer zu Ostern

Sankt Veit am Vogau, Pfarrer, Karl Tropper
Der Pfarrer von St. Veit am Vogau darf wegen seiner Aussagen zum Thema Homosexualität und Islam zu Ostern keine Messen halten.

Dem Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari riss der Geduldsfaden: Der homophobe Pfarrer Karl Tropper darf in der Karwoche nicht predigen. In St. Veit am Vogau zelebriert statt des 76-Jährigen von Palm- bis Ostersonntag Generalvikar Heinrich Schnuderl.

Erst vor kurzem wurde in Troppers Pfarrblatt über gleichgeschlechtliche Paare hergezogen: Überall würde die Zahl der HIV-Infektionen sinken, nur nicht „bei den Homo-Perversen“, hieß es. Nicht zum ersten Mal wurde gegen Homosexualität gewettert: „Homos haben mehr als sechs Millionen Aids-Tote zu verantworten“, hieß es 2012 in einer Beilage des Blattes.

Die Diözese mahnte und verwarnte den Pfarrer. Doch Tropper legte Medien gegenüber noch nach: Homosexualität sei „ein gewaltiges Unrecht (...) Die Bischöfe sind Versager“. Schon im Vorjahr beharrte er auf seiner Meinung: „Ich habe niemanden diskriminiert. Das ist eine Tatsachenfeststellung.“

Jetzt griff die Diözese durch. „Unzumutbar vereinfachend und in verhetzendem Ton“ seien Troppers Äußerungen. „Die sich aufdrängende mildernde Diagnose Altersstarrsinn reicht zur Gesamtbeurteilung nicht mehr aus“, begründete Georg Plank, Sprecher der Diözese. Ende August wird Tropper pensioniert.

Darauf freue sich auch schon die gesamte Gemeinde, betont Bürgermeister Manfred Tatzl. Allerdings fordern die Grünen auch seinen Rücktritt: Er habe behauptet, „ein jeder verurteilt hier Homosexualität“. Der Ortschef kontert. „Ich hab’ gesagt, es gibt noch viele Leut’ im ländlichen Bereich, die das verurteilen. Es gibt genug, die zu Tropper stehen.“

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