Polizei schließt technisches Gebrechen aus

Einsatzkräfte der Feuerwehr an der Unglücksstelle in der Nacht auf Montag.
Die Ermittlungen gehen in Richtung Brandstiftung oder Fahrlässigkeit. Erste Zeugenbefragungen gestartet.

Nach dem Brand in einem Hochhaus im Olympischen Dorf in Innsbruck in der Nacht auf Montag hat die Polizei mit den Befragungen von möglichen Zeugen begonnen. Unter anderem sollen die Bewohner nach etwaigen verdächtigen Wahrnehmungen in den Tagen davor befragt werden, da ein technisches Gebrechen laut dem Landeskriminalamt nach derzeitigem Stand ausgeschlossen werden könne.

Ob es sich um Brandstiftung oder Fahrlässigkeit handle, sei noch unklar. Hauptaugenmerk der Untersuchungen liege darauf, wer Zugang zum Dach des Gebäudes hatte, wo das Feuer ausgebrochen war. "Den groben Bereich, wo das Feuer seinen Ursprung hatte, kennen wir", sagte LKA-Ermittler Markus Hammerl am Dienstag. Dieses sei an einer, nicht an mehreren Stellen ausgebrochen. Untersuchungen fänden unter anderem auch zu den Materialen, die am Dach gelagert waren, und an den Schlössern statt. Auch ob das Lagern der Gasflaschen, die im Zuge des Brandes explodierten, am Dach zulässig war, werde überprüft.

Bewohner kehren zurück

Die meisten Bewohner konnten unterdessen bereits am Montagabend wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Der zehnte Stock ist allerdings noch für Aufräum- und Sanierungsarbeiten gesperrt - am Dienstagvormittag begannen die Sachverständigen mit den Begehungen der betroffenen acht Wohnungen, um allfällige Schäden zu dokumentieren, hieß es seitens der Stadt. Das beschädigte Dach des Gebäudes wurde mit einem Provisorium abgedichtet.

Das Feuer war am Sonntag gegen 22.00 Uhr ausgebrochen. Das Dach des Hauses stand innerhalb kurzer Zeit in Flammen. Im Zuge des Brandes explodierten drei Gasflaschen, die für geplante Sanierungsarbeiten am Dach gelagert waren. Insgesamt waren in der Nacht auf Montag 300 Personen - darunter auch Bewohner der umliegenden Häuser - vorübergehend evakuiert worden. Laut Polizeiangaben versorgte die Rettung 18 Bewohner, neun davon wurden in die Klinik Innsbruck unter anderem wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftungen eingeliefert.

Kommentare