Happy End für ausgesetzten Flüchtling

Happy End für ausgesetzten Flüchtling
In Traiskirchen wurde ein minderjähriger Flüchtling schlicht vor die Tür gesetzt.

Er schlief sechs Tage im Freien. Irgendwo in Traiskirchen. Er übernachtete mehrere Wochen in Parks und auf Bahnhöfen. Irgendwo in Wien. Erst dann fand Yayha H. Unterschlupf bei der Caritas. Das Schicksal des minderjährigen Asylwerbers schlug in den vergangenen Tagen hohe Wellen. Wie der KURIER berichtet hat wurde der 17-Jährige nach einem Streit im überfüllten Flüchtlingslager Traiskirchen von der Polizei schlicht vor die Tür gesetzt und sich selbst überlassen. Ohne Geld, mit nichts als einer kleinen Sporttasche und einem Zettel, auf dem auf Deutsch stand, H. möge sich bei der Caritas in Wien melden. Das Problem: H. kann weder lesen noch schreiben. "Hier geschah, was nie hätte geschehen dürfen", sagte Klaus Schwertner von der Caritas Wien nachdem der KURIER den Fall publik gemacht hatte. "Und es geschah nicht zum ersten Mal."

Doch die Berichterstattung blieb nicht ohne Folgen. "Am Dienstag kam es nun zu einer Aussprache mit dem Innenministerium", berichtet Schwertner. "Yayha konnte nun wieder nach Traiskirchen zurückkehren. Uns wurde versichert, dass es nicht mehr vorkommen würde, dass Minderjährige einfach vor die Türe gesetzt werden."

Weiter Handlungsbedarf

Doch auch die Rückkehr in das niederösterreichische Großlager ist nur die zweitbeste Lösung. Denn Minderjährige wie H., die bereits zum Asylverfahren zugelassen sind, haben in dem überfüllten Erstaufnahmezentrum im Grunde nichts verloren. Bund und Länder wären verpflichtet, diese Kinder und Jugendlichen in speziellen Unterkünften unterzubringen. Und dennoch sitzen derzeit noch immer knapp 600 Minderjährige so wie Yayah H. in Traiskirchen fest. "Wir gehen davon aus, dass die Bundesländer bis 30. November ihrer Verpflichtung nachkommen und 1000 Asylwerber, die derzeit in Traiskirchen sind, bei sich aufnehmen werden", sagt Schwertner.

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat indes angekündigt, dass jene Kinder, die jünger als 15 Jahre sind und die sich derzeit in Traiskirchen befinden, einen Schulunterricht erhalten sollen.

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