Hagelunwetter: Im Spätsommer rückte der Schneepflug aus

Die Bewohner wurden von schwerem Hagel überrascht.
Im Süden von Graz bedeckte eine 25 Zentimeter hohe Hagelschicht die Straßen.
Hagelunwetter: Im Spätsommer rückte der Schneepflug aus
APA20407370-2_22092014 - FERNITZ - ÖSTERREICH: ZU APA0179 VOM 22.09.2014 - Ein heftiges Unwetter mit Regen und Hagel hat am Sonntag, 21. September 2014, in Fernitz südlich von Graz landwirtschaftliche Kulturen vernichtet, Keller übergehen lassen und Straßen in der Gemeinde etwa 25 Zentimeter hoch mit Hagelkörnern bedeckt. Im Bild: Räumarbeiten nach dem Hagelunwetter. +++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND +++ FOTO: APA/GEMEINDE FERNITZ
Der Schneepflug ist unterwegs – und das im Spätsommer. Ungewöhnliche Ereignisse erfordern ungewöhnliche Maßnahmen, denn 25 Zentimeter hoch ist die Hagelschicht auf den Straßen in Fernitz im Bezirk Graz Umgebung. Lokale Unwetter haben nämlich Sonntagabend die Feuerwehren im Süden von Graz auf Trab gehalten.

In Fernitz ging schwerer Hagel nieder – binnen Minuten bedeckte eine bis zu 25 Zentimeter hohe Schicht aus den Eiskörnern die Straßen. "Daher musste sogar ein Schneepflug der Gemeinde ausrücken, um die Fahrbahn passierbar zu machen. Teilweise sind die Autos im Hagel regelrecht steckengeblieben", erzählt Roland Hösele, stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Feinitz.

Das Unwetter habe gegen 18 Uhr am Sonntagabend südlich von Graz begonnen und rund eine halbe Stunde angedauert, sagt Hösele. Von lokalen Überflutungen waren weiters Kalsdorf, Feldkirchen, Mellach betroffen.

Keller ausgepumpt

Etliche Keller mussten ausgepumpt, umgestürzte Bäume beseitigt werden. Vom Hagel erfasst wurde allerdings hauptsächlich Fernitz. Das Rücklaufbecken der Gemeinde habe das von den Äckern ablaufende Oberflächenwasser gerade noch gehalten, beschrieb Hösele. "Landwirtschaftliche Kulturen haben aber großen Schaden genommen, auch der Blumenpark beim Gemeindeamt ist stark mitgenommen."

Der Schaden in der Landwirtschaft wird in einer ersten Schätzung mit rund 300.000 Euro beziffert. "650 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche sind vom Hagel betroffen. Teilweise wurden bis zu zwei Drittel der Kulturen zerstört", sagt Rosemarie Wilhelm, Pressesprecherin der steirischen Landwirtschaftskammer. Der feine Hagel habe hauptsächlich Gemüse in Mitleidenschaft gezogen. "Und da im Besonderen Salat, Soja, Käferbohnen und späte Maissorten", berichtet Wilhelm.

Atypische Häufung

Erst am vorvergangenen Wochenende waren über Teilen der Steiermark schwere Unwetter niedergegangen. Von den anhaltenden starken Regenfällen betroffen waren hauptsächlich die Ost-, West- und Südsteiermark. Tausende Hektar Ackerfläche wurden vernichtet, der Schaden liegt im zweistelligen Millionenbereich. Am stärksten betroffen waren die Kürbisfelder, aber auch Mais und Salat. Hier sei eine Ernte so gut wie unmöglich geworden, sagt Landwirtschaftskammer-Direktor Werner Brugner und sprach von stellenweisen Ernteeinbußen von 100 Prozent.

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