Blumenstrauß öffnete die Tür

Polizei am Einsatzort.
Juwelier ausgeraubt: Täter verschafften sich mit Trick Zutritt.

Die Eingangstür zum Geschäft des Grazer Juweliers Hans Schullin ist versperrt, aufgemacht wird unverdächtig erscheinenden Kunden direkt von einer der Angestellten. Dienstagvormittag stand ein Mann mit einem Blumenstrauß davor: Eine Mitarbeiterin öffnete und schon drängten sich zwei mit Schals maskierte und bewaffnete Männer an ihm vorbei in den Verkaufsraum.

Der Überfall auf das Geschäft mitten in der belebten Grazer Herrengasse dauerte nur wenige Minuten: Die vier Angestellten, eine Kundin sowie Schullin selbst mussten sich auf den Boden legen, während die Täter die Glasvitrinen mit Hämmern einschlugen. Sie packten Schmuck und teure Rolex-Uhren in eine schwarze Umhängetasche, sogar die Pretiosen aus einem der Schaufenster nahmen sie mit. Danach flüchteten sie zu Fuß, vermutlich durch eine der Altstadtpassagen. Eine der Waffen, eine schwarze Softgun, ließen sie zurück, den Blumenstrauß ebenfalls.

„Gegen Rammbock-Einbrüche sind wir gut gesichert“, betonte Schullin Medien gegenüber einige Zeit nach dem Überfall. „Aber Blumen rühren die Herzen aller, da lässt man leicht jemanden ein.“ Seinen Mitarbeitern gehe es „überraschend gut“, psychologische Hilfe hätten sie nicht in Anspruch genommen. Über die Höhe des finanziellen Schadens könne er noch keine Auskunft geben: Es müsse erst Inventur gemacht werden, um zu sehen, was wirklich fehle.

Die Fahndung nach den drei Männern war bisher ergebnislos. Sie dürften noch eine Komplizin haben, die beim Blumen-Kauf dabei war. Ob sie mit der „Pink Panther“-Bande zu tun haben, kann von der Polizei derzeit weder bestätigt noch ausgeschlossen werden. Die Räuber dürften laut der Opfer Ausländer sein, etwa 30 bis 35 Jahre alt und 1,80 Meter groß.

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