Graz: Öffi-Tarife werden Teil des Pokers um das Budget

Graz: Öffi-Tarife werden Teil des Pokers um das Budget
Billigeres Ticket soll Neuwahlen in der steirischen Landeshauptstadt verhindern.

399 Euro kostet eine Jahreskarte der Graz Linien derzeit. Auf die stetige Kritik an den im Vergleich zu anderen Städten hohen Tarifen im wesentlich größeren Wien gibt es Jahreskarten um 365 Euro reagieren ÖVP und SPÖ jetzt in den Budgetverhandlungen: Eine Reduktion auf 228 Euro wird angeboten, allerdings nur, "wenn in Graz ein Budget zustande kommt", ließ ÖVP-Stadtchef Siegfried Nagl wissen.

Damit würde das Jahresticket so viel kosten wie derzeit eine Karte für ein halbes Jahr. Mit der Tarifsenkung rennen Schwarz und Rot zwar offene Türen bei KPÖ und Grünen ein. Allerdings will sich keine der Parteien vereinnahmen lassen. "Die Tickets finden unsere volle Unterstützung. Aber wir erwarten uns eine über zwei Jahre hinausreichende, nachhaltige Finanzplanung", fordert Stadträtin Lisa Rücker, Grüne. Die Gesprächsrunde Montagabend zwischen Schwarz und Grün blieb ergebnislos. Ähnlich kommentieren die Kommunisten. "Die Maßnahme muss umgesetzt werden und darf nicht Polit-Spielchen dienen", betont Verkehrssprecher Manfred Ebner.

Das Ausspielen des "Trumpf-Asses" (so Bürgermeister Nagl) soll nicht nur Grazer zum Umstieg auf die Öffis motivieren, sondern auch zumindest eine weitere Partei zum Ja zum Budget bewegen. ÖVP und SPÖ haben gemeinsam nur 24 Stimmen im Gemeinderat, um eine zu wenig, um den Voranschlag für 2015/16 durchzubekommen. Bis Mitte Dezember muss das Budget aber abgesegnet werden, sonst drohen erst ein Provisorium und 2015 Neuwahlen.

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