Rauchsäule über Graz nach Explosion im Möbelhaus

Brand, Graz, Leiner, Hauptbahnhof, Annenstraße
Bei Bauarbeiten gingen Gasflaschen in die Luft. Arbeiter sprang von Dach, um sich zu retten.

Ein Knall, dann eine Erschütterung und kurz darauf pechschwarzer Rauch, der meterhoch in die Luft stieg: Im Grazer Bahnhofsviertel kam es Mittwochmittag zu einer gewaltigen Explosion. Auf dem Dach des Möbelhauses Leiner gingen bei Umbauarbeiten Flüssiggasflaschen hoch.

Der gefährliche Zwischenfall passierte auf dem Dach des Hauses 1 des Geschäfts in der Traungauerstraße. Vier Bauarbeiter hatten unwahrscheinliches Glück: Sie schafften es, über ein Gerüst nach unten zu klettern, nachdem die erste Gasflasche hochgegangen war und das Dämmmaterial am Dach Feuer gefangen hatte. Einer soll sogar gesprungen sein. Keiner von ihnen wurde verletzt. Auch ein Kranführer soll mehrere Meter in die Tiefe gesprungen sein, er wurde ebenfalls nicht verletzt. Insgesamt sind vier Flaschen explodiert.

Rasch gelöscht

Von halb Graz aus war die dicke Rauchsäule zu sehen. Und nicht nur dort: Via Twitter und Facebook verbreiteten sich die Schnappschüsse Schaulustiger rasant. Nach 45 Minuten hatte die Feuerwehr den Brand aber bereits unter Kontrolle: Weder Mitarbeiter des Möbelhauses sowie des angrenzenden Kleidergeschäfts kamen zu Schaden. „Unser Alarmplan hat perfekt funktioniert“, versichert Leiner-Geschäftsleiter Martin Sacher. „Es waren auch Kunden im Haus, aber sie sind mit großer Disziplin hinausbegleitet worden.“ Ein Feuerwehrmann erlitt jedoch ein Knalltrauma: Während des Löscheinsatzes explodierte eine weitere Gasflasche. Zwei Schaulustige kollabierten wegen Kreislaufschwäche.

Bilder des Brands

Rauchsäule über Graz nach Explosion im Möbelhaus

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Rauchsäule über Graz nach Explosion im Möbelhaus

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Rauchsäule über Graz nach Explosion im Möbelhaus

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Rauchsäule über Graz nach Explosion im Möbelhaus

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Rauchsäule über Graz nach Explosion im Möbelhaus

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Rauchsäule über Graz nach Explosion im Möbelhaus

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Anrainer berichteten auch einer Druckwelle. Stadtbaudirektor Bertram Werle beobachtete das Geschehen von seinem benachbarten Bauamtsgebäude aus. Die Wucht der Explosion sei enorm gewesen. „Das war eine gewaltige Erschütterung im ganzen Haus. Wir alle haben da das Gefühl gehabt, als ob das jetzt eine Bombe hochgegangen ist oder ein Teil des Gebäudes eingestürzt ist.“ Die Rauchwolke sei so tiefschwarz gewesen, wie man es von Bränden von Erdölfeldern kenne.

Sieben Minuten

Die Gasflaschen dürften bei Flämmarbeiten hochgegangen sein, dabei werden Temperaturen von bis zu 900 Grad erreicht. „Die Arbeiter haben Bitumen auf dem Dach des Gebäudes mit dem Flüssiggas bearbeitet“, berichtet Günther Peterka vom Landeskriminalamt. Eine der Flaschen fing jedoch an einem Schlauch Feuer: Sieben Minuten danach gab es die erste Explosion. Nun untersuchen Experten, ob ein technisches Gebrechen vorliegt, eventuell an einem der Sicherheitsventile.

Lage des Brandortes

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