„Mitleid anstatt Hass empfinden“

„Mitleid anstatt Hass empfinden“
Kardinal zelebrierte im Stephansdom Trauergottesdienst für die Opfer des Amoklaufes.

Mit einer Trauermesse gedachte die Bevölkerung Dienstagabend noch einmal den vier Opfern von Alois Huber. 14 Tage nach dem Amoklauf versammelten sich Polizei, Rettung und die Spitzen der Bundespolitik im Wiener Stephansdom. Viele waren gekommen, weil ihnen das Schicksal der Opfer und deren Familien nahe geht.

Schon eine Stunde vor Beginn des Gedenkgottesdienstes herrschte auf dem Stephansplatz andächtige Stimmung. Vor dem Dom versammelten sich Polizisten und Rettungssanitäter in Uniform. Sie standen Spalier, um ihren umgekommenen Kollegen die letzte Ehre zu erweisen. Der Gedenkgottesdienst begann mit einem Requiem von Michael Haydn. Die Minister der Bundesregierung, Bundeskanzler Werner Faymann und Bundespräsident Heinz Fischer nahmen in den ersten Reihen Platz. Gleich daneben trauerten die Familien der Opfer.

Vergebung für Täter

Die Angehörigen wurden von Kardinal Schönborn mit tröstenden Worten begrüßt: „Sicher ist in diesen schweren Stunden die Frage, warum gerade der Vater, Bruder oder Sohn an diesem Tag sein Leben lassen musste, quälend“, begann Schönborn die Messe. Der Kardinal sprach aber nicht nur die Opfer des Amokläufers an, sondern ging auch auf Alois Huber ein. Es sei schwer zu verstehen, wie ein Mensch soviel Hass und Gewalt in sich tragen könne. Dennoch solle man im Sinne des Glaubens „Mitleid anstatt Hass“ walten lassen und vergeben.

Besonders berührend waren die Fürbitten, die von Polizisten vorgetragen wurden. Nachdem die Bilder der Verstorbenen gesegnet wurden, ergriffen Bundespräsident Fischer und Innenministerin Johanna Mikl-Leitner das Wort. Schönborn betonte schließlich die Wichtigkeit der Einsatzkräfte: „Im Paradies braucht man sie nicht, aber auf Erden machen Polizei, Rettung und Feuerwehr die Welt ein Stück besser. “

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