Kunst gestohlen wegen "Tristesse in meinem Leben"

Der 29-Jährige wurde zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt.
51-Jähriger hatte sechs gestohlene Skulpturen zuhause aufgestellt. 18 Monate Haft

Sein Leben war geprägt von scherzvollen Trennungen und vielen Haftstrafen. Um der Tristesse in seinem Leben etwas Schönes entgegenzusetzen hat ein 51-jähriger Salzburger Kunst "gesammelt". Der Haken dabei: Er hat die Skulpturen nicht gekauft, sondern gestohlen. Am Freitag wurde er im Landesgericht Salzburg zu 18 Monaten Haft unbedingt verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Eine Überwachungskamera der Kunst- und Antiquitätenmesse zu Ostern in der Salzburger Residenz hatte den Mann überführt. "Ich wollte zuerst gar nicht hingehen, damit ich keinen Blödsinn mache. Aber am zweiten Tag habe ich dann doch die 15 Euro Eintritt gezahlt", sagte der gelernte Schlosser vor Gericht. Und just hat es ihm dort eine Skulptur angetan. Er schmuggelte sie hinaus, fertigte einen Sockel an und stellte sie auf.

Augentrost

"Ich wollte mich nicht bereichern. Die Figur war eine Art Augentrost, weil ich so viele Haftzeiten hatte", sagte der Mann heute. "In der Arbeit war ich ständig mit Schmutz umgeben. Deshalb wollte ich es in der Wohnung sehr sauber und schön, auch mit Designersachen." Außerdem seien Kunstwerke etwas Bleibendes, im Gegensatz zu Beziehungen.

Ein Polizist erkannte den 21-fach Vorbestraften auf den Überwachungsbildern, und als die Polizei bei ihm daheim auftauchte, rückte er neben der bei der Messe entwendeten Skulptur noch fünf weitere Figuren - alle zusammen im Wert von rund 50.000 Euro - heraus. Bei drei davon - eine immerhin im Wert von 20.000 Euro - lag nicht einmal eine Anzeige vor. "Die Gegenstände waren nicht beschädigt. Es ist keinerlei Schaden entstanden", betonte Verteidiger Peter Huber. "Zwei habe ich sogar ausgebessert", ergänzte der Angeklagte.

Die Richterin verurteilte den 51-Jährigen wegen schweren Diebstahls zu 18 Monaten unbedingter Haft (Strafrahmen bis drei Jahre), nicht rechtskräftig.

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