Flüchtlingsstrom reißt nicht ab

Flüchtlinge in der Nacht auf Sonntag am Grenzübergang Nickelsdorf.
14.000 Flüchtlinge kamen seit Samstag über Ungarn nach Österreich. Der KURIER berichtete live.

Der Flüchtlingsstrom aus Ungarn ging auch in der Nacht auf Sonntag weiter. An diesem Wochenende haben nach einer vorläufigen Bilanz des Innenministeriums rund 14.000 Flüchtlinge die ungarisch-österreichische Grenze passiert.

Für Sonntag hatten die ÖBB geplant, insgesamt 40 Züge (Regulär- und Sonderzüge) Richtung Deutschland zu schicken. Auch die schon am Samstag verkehrenden Sonderzüge zwischen Nickelsdorf und Wien-Westbahnhof haben - neben den regulären Zügen - wieder im Zweistunden-Rhythmus verkehrt. Im Vergleich zum Samstag waren am Sonntag nach Angaben der ungarischen Polizei weitaus weniger Flüchtlinge in Ungarn auf Straßen oder in Zügen in Richtung Österreich unterwegs gewesen. Laut ÖBB sei noch unsicher, wie viele weitere Personen aus Ungarn nach Österreich kommen werden. Unterdessen ging die Weiterreise der Flüchtlinge von Wien auch am Sonntagvormittag reibungslos vonstatten.

Bundeskanzler Werner Faymann telefonierte mit der deutschen Amtskollegin Angela Merkel und dem ungarischen Premier Viktor Orban. Fazit: Die offene Grenzen werden schrittweise zurückgenommen.

Der KURIER berichtete auch am Sonntag tagsüber live über die aktuellen Geschehnisse. Die Nachlese:

LIVE

Flüchtlingsstrom reißt nicht ab

  • |Michael Andrusio

    Damit verabschieden wir uns für heute von unseren Leserinnen und Lesern und beenden unseren Live-Ticker. Vielen Dank fürs Mitlesen!

  • |Michael Andrusio

    Am Sonntagnachmittag kehrten die ÖBB nach dem Nachlassen des Flüchtlingszustroms aus Ungarn auf der Westbahnstrecke, also von Wien Richtung Deutschland, zum Regelbetrieb zurück. Die Lage habe sich stabilisiert, Sonderzüge würden vorläufig nicht mehr benötigt, sagte Unternehmenssprecherin Sonja Horner.

     

  • |Michael Andrusio

    Faymann: Offene Grenzen werden wieder zurückgenommen

    Die wegen des großen Flüchtlingsansturms erfolgte Öffnung der Grenzen zu Ungarn wird schrittweise wieder zurückgenommen. "Wir müssen jetzt Schritt für Schritt weg von Notmaßnahmen hin zu einer rechtskonformen und menschenwürdigen Normalität", teilte Bundeskanzler Werner Faymann heute, Sonntag, in einer Aussendung mit.

    Das bedeutet laut einer Sprecherin, dass es wieder stichprobenartige Kontrollen an den österreichischen Grenzen geben wird, wenn der große Ansturm vorbei ist. Ein konkreter Zeitpunkt wurde nicht genannt.

     

  • |Michael Andrusio

    Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil  hat im Rahmen einer Pressekonferenz über die Zusammenarbeit mit den ungarischen Behörden gesprochen: Man versuche, einen Modus zu finden, "dass wir früh genug informiert werden", sagte Doskozil: "Wir gehen nicht mehr davon aus, dass unsere ungarischen Kollegen die Asylsuchenden versorgen werden. Wir gehen aus jetziger Sicht davon aus, dass die Intention jene ist, Asylwerber, die sich in Ungarn aufhalten, über die Grenze nach Österreich zu verbringen."

    Größte Herausforderung der vergangenen Tage sei es gewesen, "dass in der Situation die Information zu unseren ungarischen Kollegen nicht mehr möglich war. Es war für uns nicht mehr möglich, zu verifizieren, wie viele Menschen müssen wir hier erwarten."

    Die ungarischen Behörden sprachen heute davon, dass zwischen 5.000 und 7.000 Menschen an der ungarisch-serbischen Grenze seien, die sie im Lauf der nächsten 24 Stunden passieren lassen werden (berichtet Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes).

     

  • |Daniela Wahl

    Neue Fotos vom Wiener Westbahnhof

     

  • |Daniela Wahl

    Julian Pöschl ist Chefkoordinator jenes Teams, das sich um die ankommenden Flüchtlinge am Hauptbahnhof kümmert und die zahlreichen Sachspenden aus der Bevölkerung verteilt.

    KURIER-Fotograf Jeff Mangione hat den hauptberuflichen Filmemacher gefragt, wie er auf die Idee kam, selbst ein Unterstützungslager für Flüchtlinge aufzubauen. Antwort: "Man muss schon wahnsinnig sein." Das gesamte Interview lesen Sie hier.

  • |Daniela Wahl

    Flüchtlingshilfe am Bahnhof

    Hier geht es zu einer Informationsseite für Helfer, auf der die Einsatzleitungen von ÖBB, Polizei, Rettung und Caritas direkt über die Lage vor Ort informieren.

  • |Daniela Wahl

    Am Wochenende gelangten Tausende von Schutzsuchenden über Österreich nach München. Allein am Samstag waren es 6900 Menschen, für Sonntag erwartete die Münchner Polizei die Ankunft von weiteren 5000 Flüchtlingen, die aus Ungarn über Österreich nach Deutschland reisen. Bisher seien am Sonntag rund 3000 Menschen angereist, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag in der bayrischen Landeshauptstadt.

     

  • |Daniela Wahl

    Update von der Caritas: Die Spendenlager sind nach wie vor voll. Wie Sie aktuell helfen können, erfahren Sie hier.

    Update 14 Uhr: Dieses Video von UNHCR zeigt die unglaubliche Hilfsbereitschaft Österreichs. Danke dafür. Und danke dass...

    Posted by Wir helfen. on Sunday, September 6, 2015
  • |Daniela Wahl

    Hilfskonvoi: Rätselraten um Fortgang

    Der Hilfskonvoi für Flüchtlinge, der kurz nach 11.00 Uhr in Wien losgefahren war, hat gegen 12.30 Uhr über die Ostautobahn (A4) die österreichisch-ungarische Grenze bei Nickelsdorf erreicht. Doch dann setzte Rätselraten darüber ein, wie es weitergehen sollte. An der A4 selbst gab es zunächst keine Flüchtlinge, denen geholfen werden konnte.

    Nach einer kurzen Beratung wurde - wie vorhin berichtet - zunächst der Plan gefasst, sich auf drei Konvois aufzuteilen. Einer sollte in Richtung Budapest fahren, ein zweiter nach Györ, während der dritte den Bahnhof von Hegyeshalom als Ziel auserkoren hatte. Allerdings ging die Planung ein wenig ins Blaue hinein. "Wir haben aus Ungarn derzeit keine gesicherten Informationen", sagte einer der Organisatoren des Konvois. Kurze Zeit später wurde allerdings umdisponiert. Hegyeshalom war das Ziel des gesamten Konvois. Bei der Abfahrt von der alten Grenzstation an der A4 gab es auch das angekündigte Protesthupkonzert. Danach legte man vorübergehend den Verkehr in der Nähe der alten Grenzstation lahm.

  • |Daniela Wahl

    Faymann pocht auf EU-Sondergipfel zur Flüchtlingskrise

    Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) bleibt trotz der Aussage von EU-Ratspräsident Donald Tusk, dass es derzeit keine Pläne für einen Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs zur Flüchtlingskrise gibt, bei seiner Forderung: Es müsse noch im September ein außerordentliches Treffen geben, bekräftigte Faymanns Sprecherin am Sonntag.

  • |Michael Andrusio

    Die Schätzungen, wie viele Flüchtlinge am Sonntag in den frühen Morgenstunden mit acht Bussen von Nickelsdorf zur Grazer Messehalle A gebracht wurden, gehen auseinander. Nach einer groben Zählung des Roten Kreuz Steiermark sollen es zwischen 300 und 350 gewesen sein, nach Schätzungen der Polizei 450. "Wir haben sie nicht einzeln gezählt", so Pressesprecher Fritz Grundnig gegenüber der APA.

    Von den Flüchtlingen, die Sonntag früh mit Bussen in Graz ankamen und in der Messehalle versorgt wurden, wollen 16 Personen einen Asylantrag für Österreich stellen. Sämtliche anderen Männer, Frauen und Kinder seien nach einer mehrstündigen Pause in der Grazer Messehalle um 12.35 Uhr per Sonderzug der ÖBB in Richtung Deutschland weitergefahren.

     

     

     

  • |Daniela Wahl

    "Das ist ein starker Tag für Österreich", sagte Caritas-Präsident Michael Landau am Sonntag vor Journalisten am Westbahnhof. Er dankte allen Helfern, die in den vergangenen Tagen unermüdlich für die Flüchtlinge im Einsatz waren.

  • |Daniela Wahl

    KURIER-Reporterin Anna-Maria Bauer hat sich in der Zwischenzeit am Wiener Westbahnhof eingefunden. Die Bahnsteige seien zwar voll, es laufe jedoch alles sehr ruhig und geregelt ab. In wenigen Minuten gibt Caritas-Präsident Michael Landau am Westbahnhof eine Pressekonferenz über aktuelle Maßnahmen in der Flüchtlingshilfe auf den Bahnhöfen sowie über neue Quartiere für Flüchtlinge und weitere Sofortmaßnahmen. Mehr dazu in Kürze.

  • |Michael Andrusio

    Bilder aus der Linzer Tabakfabrik

    844 Flüchtlinge auf ihrem Weg von Ungarn nach Deutschland haben in der Nacht auf Sonntag in Linz einen Zwischenstopp eingelegt. Sie wurden in der früheren Tabakfabrik sowie in zwei Abrissgebäuden der ÖBB von Hilfsorganisationen versorgt. Schon am Sonntagvormittag reisten alle mit Sonderzügen nach München weiter. Die Notunterkünfte bleiben aber bis auf Weiteres bestehen, so Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ).

    Auch wenn sie bis dahin keine Nachricht vom Innenministerium hatten, ob neuerlich Flüchtlinge kommen, rechnen sie damit, dass im Laufe des Sonntags 450 in die Tabakfabrik gebracht werden.

     

     

  • |Daniela Wahl

    Neues vom Hilfskonvoi am Grenzübergang Nickelsdorf: Laut KURIER-Reporterin Julia Schrenk wird der Konvoi nun in mehrere kleine Konvois aufgeteilt.

  • |Daniela Wahl

    "So überwältigend ist derzeit die Hilfsbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher. Das ist wunderbar und großartig", schreibt Doris Knecht in der heutigen KURIER-Kolumne.

    Mehr dazu in "Geschichte schreiben".

  • |Daniela Wahl

    Zwischen-Update zum Hilfskonvoi von KURIER-Reporterin Julia Schrenk:

  • |Daniela Wahl

    Neue Bilder vom Grenzübergang Nickelsdorf: Dort steigen nach wie vor Flüchtlinge in Busse um.

  • |Michael Andrusio

    8500 Flüchtlinge am Samstag in Wien eingetroffen

    Am Samstag sind 8.500 Flüchtlinge auf den großen Wiener Bahnhöfen eingetroffen, 7.500 von ihnen sind Richtung Deutschland weitergereist, die anderen haben die Nacht in Wien verbracht. Am späten Sonntagvormittag befanden sich 800 Flüchtlinge auf dem Westbahnhof. Das gab die Polizei in einer Aussendung bekannt.

    Die Weiterreise der Flüchtlinge von Wien ging auch am Sonntagvormittag reibungslos vonstatten. Seit den Morgenstunden sind rund 2.000 weitere Flüchtlinge auf dem Westbahnhof angekommen, der Großteil von ihnen befand sich zu Mittag bereits auf dem Weg Richtung Deutschland.

     

  • |Daniela Wahl

    ÖBB-Sonderzug von Graz nach München

    Die in der Grazer Messehalle A verpflegten Flüchtlinge fahren laut Mitteilung der Landespolizeidirektion Steiermark seit 12.00 Uhr mit einem Sonderzug der ÖBB nach Deutschland weiter. Ziel der Reise sei München.

    Die rund 500 Feldbetten in der Messehalle A bleiben vorerst stehen. "Die Halle steht bis Donnerstag bereit. Die Feldbetten werden desinfiziert - dann sind wir schnell wieder einsatzbereit. Es können ja jederzeit wieder Menschen kommen", teilte das Rote Kreuz mit.

  • |Daniela Wahl

    Hunderte Fahrzeuge bei Hilfskonvoi

    Dem Aufruf, in einem Hilfskonvoi von Wien bis zur ungarischen Grenze und darüber hinaus zu fahren, sind am Sonntagvormittag nach Angaben der Veranstalter rund 500 Leute mit etwa 300 Fahrzeugen gefolgt. So viele hatten sich bis kurz vor 11.00 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Ernst-Happel-Stadion versammelt, allerdings hielt der Zustrom weiter an.

    Wie KURIER-Reporterin Julia Schrenk berichtet, wird der Konvoi von der Polizei durch die Stadt eskortiert.

    Der Hilfskonvoi soll über die Stadtgrenze auf der A4 nach Nickelsdorf an der ungarischen Grenze fahren, um danach auf österreichischer Seite Pamhagen zu erreichen.

    Neben dem Transport von Hilfsgütern - die meisten Autos waren vollgepackt mit Kleidung, Decken, Schlafsäcken, Lebensmitteln und Hygieneartikeln - war im Vorfeld auch zum Personentransport über die Grenze aufgerufen worden.

  • |Daniela Wahl

    Fünf Menschen in Spitäler gebracht

    Das "Sanitätsteam Wien" hat in der Nacht in Bundeshauptstadt insgesamt 70 Flüchtlinge medizinisch versorgt. Der größte Teil von ihnen wurde ambulant betreut, fünf Personen mussten in Spitäler eingeliefert werden. Das teilte das aus Arbeiter Samariter-Bund, Berufsrettung Wien, Johannitern, Maltesern und Rotem Kreuz bestehende Team mit.

    Gründe für Spitalsbehandlung seien unter anderem psychische Belastungsreaktionen und Bluthochdruck gewesen, sagte der Sprecher der Wiener Berufsrettung, Ronald Packert. "Es war nichts Lebensbedrohliches und es waren auch keine Verletzungen", fügte er hinzu. Tätig ist das Team an West- und Hauptbahnhof und anderen Nacht-Betreuungsstellen. In einem Pavillon des Pflegewohnheims Baumgarten fanden 100 Menschen Unterschlupf und wurden dort vom Roten Kreuz betreut. 680 Menschen verbrachten die Nacht am Westbahnhof.

  • |Daniela Wahl

    300 Flüchtlinge in Messehalle Graz

    Rund 300 Flüchtlinge werden seit Sonntagfrüh in der Grazer Messehalle A betreut. Um die Halle wurde eine provisorische Holzabsperrung gezogen. In zwei Feldküchen wird für die Verpflegung der Menschen gesorgt. Es gibt medizinische und psychosoziale Betreuung. "Wir sind kein Lager, wir helfen dem Innenministerium dabei, dass die Menschen hier einen würdigen Ruheplatz finden", betonte Pressesprecher August Bäck. Platz sei für rund 500 Menschen.

  • |Daniela Wahl

    Kalte Nacht am Wiener Hauptbahnhof

    Während in der eigentlichen Bahnhofshalle nichts auf das Flüchtlingsdrama hinweist, herrschte am anderen Ende der Bahnsteige im Ost-Teil - ungewöhnlich für einen Sonntag - gegen 7.30 Uhr bereits reges Treiben. Ein Lokalaugenschein:

  • |Daniela Wahl

    "You are safe.

    The City of Vienna."

  • |Daniela Wahl

    Gratis Parken für Spender

    Aufgrund der zahlreichen Freiwilligen, die derzeit Sachspenden für eintreffende Flüchtlinge am Wiener Westbahnhof abliefern, ist ab sofort über das Wochenende die Nutzung des Parkhauses Westbahnhof in der ersten Stunde gratis, teilte die WIPARK Garagen GmbH am Sonntag in einer Aussendung mit.

    Sonntagvormittag waren die Sachspendenlager am West- sowie am Hauptbahnhof vorerst voll. Die Caritas bat die Bevölkerung, derzeit von weiteren Sachspenden abzusehen.

  • |Michael Andrusio

    Aktuelle Situation in Salzburg

    In der Nacht kamen noch zusätzlich zwei Züge in Salzburg an, für die es keinen Anschluss mehr gab. Rund 600 Flüchtlingen blieben in den Zügen und ruhten sich bis zu ihrer Weiterreise aus. Die Züge wurden beheizt und auch die Toiletten waren in Betrieb. Nur etwa 50 Personen stiegen aus und legten sich auf die bereitgestellten Feldbetten am Bahnhof. Gegen 5.00 Uhr fuhren aber auch diese Züge weiter nach München.

    Flüchtlingskinder die auf der Durchreise nach Deutschland in Salzburg angekommen sind, am Salzburger Hauptbahnhof. Die Menschen wollen so rasch wie möglich weiter in Richtung München Kleidung und Nahrungsmittel, gebracht von freiwilligen Spendern. Ein Zelt des Roten Kreuzes steht zum nächtigen für Flüchtlinge am Salzburger Hauptbahnhof. Flüchtlinge schlafen auf Feldbetten in der Nacht von Samstag auf Sonntag.   Sonntag früh soll für sie die Reise weitergehen In Richtung Deutschland.

    Um 8.52 Uhr traf ein weiterer Zug aus Wien mit 470 Flüchtlingen in Salzburg ein und fuhr nach München weiter. Ebenso ein Sonderzug aus Linz, der um 9.40 Uhr mit 450 Flüchtlingen durch Salzburg durchfuhr und ein weiterer Zug aus Wien der um 9.52 Uhr mit 300 Flüchtlingen Salzburg passierte.

     

  • |Daniela Wahl

    ÖBB brachten am Samstag 11.000 Richtung Deutschland

    Die ÖBB haben am Samstag insgesamt rund 11.000 aus Ungarn kommende Flüchtlinge in Richtung Deutschland gebracht. Rund weitere 2.200 Personen verließen bis circa 9.00 Uhr mit Zügen bereits den Wiener Westbahnhof, wie die ÖBB am Sonntag mitteilten.

    Laut Polizei und Caritas haben rund 1.000 Flüchtlinge die Nacht in Quartieren rund um den Westbahnhof und in Wien verbracht. Im gesamten Burgenland hielten sich in Quartieren weitere rund 1.500 Flüchtlinge auf, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger gegenüber der APA. Auch diese sollten im Lauf des Tages zur Weiterfahrt nach Wien transferiert werden.

  • |Daniela Wahl

    Welle der Solidarität für Flüchtlinge

    "Die spontane Hilfe der Bevölkerung zeigt, dass Solidarität und Menschlichkeit keine Regelung von oben braucht", sagt KURIER-Fotograf Jeff Mangione. Nachfolgend seine Foto-Reportage vom Wiener Westbahnhof:

  • |Michael Andrusio

    1000 Flüchtlinge mit Bussen direkt zur deutschen Grenze

    Etwa 1.000 Flüchtlinge sollen vom Grenzübergang Nickelsdorf nach Salzburg direkt an die deutsche Grenze gebracht werden. Der Transport soll mit um die 20 Autobussen erfolgen, so der burgenländische Landespolizeidirektor-Stellvertreter Christian Stella zur APA.

    400 weitere Flüchtlinge wurden bereits nach Nickelsdorf zu einem Sonderzug gebracht. "Sollte das nicht ausreichen, dann werden wir weiter bei der ÖBB ersuchen um Sonderzüge Richtung Wien", so Stella.

    Derzeit kämen keine Flüchtlinge aus Ungarn an der Grenze an: "Das kann sich innerhalb von einer halben Stunde, Stunde rapide ändern." Deshalb bleibe auch der Polizeieinsatz weiter aufrecht. "Es ist sehr hitzig momentan, es ist sehr schwierig, die Busse zu befüllen, weil natürlich alle hineinwollen", schilderte Stella.

     

  • |Daniela Wahl

    EU-Kommission will Flüchtlingsquoten festlegen

    Unterdessen will die EU-Kommission einem Medienbericht zufolge Ungarn um 54.000 schutzbedürftige Flüchtlinge entlasten und diese nach einem festen Schlüssel auf die Mitgliedstaaten verteilen. Weitere 50.400 Flüchtlinge sollen aus Griechenland umgesiedelt werden, aus Italien 15.600, wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung unter Berufung auf einen entsprechenden Notfallplan berichtete.

  • |Daniela Wahl

    In den nächsten Stunden sollen 520 Personen zum Salzburger Hauptbahnhof gebracht werden, 120 bis 130 in die Schwarzenberg-Kaserne in Salzburg sowie 170 in die Kaserne nach St. Pölten. Man habe auch die Information, dass man vielleicht rund 150 Flüchtlinge nach Wien in die Pfarre am Akkonplatz in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus bringen könne - dies sei laut burgenländischer Polizeidirektion aber noch nicht bestätigt.

  • |Daniela Wahl

    Sonderzug von Nickelsdorf nach Wien

    Vom Bahnhof Nickelsdorf soll demnächst wieder ein Sonderzug mit rund 400 Flüchtlingen nach Wien abfahren. Man habe bereits 350 Personen zum Bahnhof transportiert. Sobald die restlichen 50 auch hingebracht wurden, könne der Zug abfahren, so der stellvertretende burgenländische Landespolizeidirektor Christian Stella.

  • |Daniela Wahl

    500 Flüchtlinge mit Bussen nach Graz gebracht

    Rund 500 Flüchtlinge wurden Sonntagfrüh mit acht voll besetzten Bussen aus dem Burgenland nach Graz gebracht. Für ihre Unterbringung wurde laut einer Mitteilung der Polizeidirektion Steiermark die Messehalle B zur Verfügung gestellt, wo in der Nacht Feldbetten aufgestellt wurden.

    Die Busse kamen gegen 07.30 Uhr in der Fröhlichgasse in Graz an. "Der Ausstieg ist sehr geordnet verlaufen. Jetzt werden sie versorgt, das ist vorerst das Wichtigste", schilderte Polizeisprecher Fritz Grundnig. Wie lange die Menschen in Graz bleiben, könne noch nicht gesagt werden. "Sie werden befragt, ob sie in Österreich Asyl beantragen, oder weiterreisen wollen", sagte Grundnig. Die Bevölkerung wurde ersucht, vorerst keine Nahrungsmittel oder sonstige Sachspenden zur Messehalle zu bringen. Es sei ausreichend vorgesorgt worden.

  • |Daniela Wahl

    Sieben kranke Kinder in Spitäler eingeliefert

    Nach ihrem Eintreffen am Grenzübergang Nickelsdorf mussten in der Nacht auf Sonntag 16 Flüchtlinge in die Krankenhäuser nach Kittsee und Eisenstadt gebracht werden. "Davon waren sieben Kinder, die schwer krank waren", so Reinhold Renner, Einsatzleiter des Roten Kreuzes während der Nacht.

     "Wir haben eine große Welle gehabt um eins, zwei in der Früh. Da sind ungefähr 1.000 Leute plötzlich gekommen. Da waren doch viele kranke Kinder dabei", schilderte Renner. Kinder hätten an Durchfall, Erbrechen und Dehydrierung gelitten. Unter den Ankommenden seien auch Diabetiker mit massiv hohen Zuckerwerken - über 500 - gewesen. "Die haben wir dann in die Krankenhäuser gebracht." Einige schwangere Frauen, die über plötzliche Schmerzen im Unterbauch klagten, wurden in die gynäkologische Abteilung des Spitals in Eisenstadt gebracht.

  • |Daniela Wahl

    Zwischen 700 und 800 Flüchtlinge haben die Nacht auf dem Westbahnhof verbracht - auf dem Wiener Hauptbahnhof waren es laut Informationen der Polizei zwischen 50 und 100 Flüchtlinge.

  • |Daniela Wahl

    Am Sonntag in der Früh ist ein weiterer Zug mit Flüchtlingen vom Wiener Westbahnhof mit Ziel München abgefahren.

    Es seien rund 700 Flüchtlinge an Bord gewesen, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Bei dem Zug handelt es sich um einen regulären Railjet.

  • |Daniela Wahl

    Guten Morgen aus dem KURIER-Newsroom! In der Nacht auf Sonntag ist der Flüchtlingsstrom aus Ungarn weitergegangen. Wir informieren Sie tagsüber mit diesem Live-Ticker - was gestern geschah, können Sie in der Zwischenzeit hier nachlesen.

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