Flüchtlinge: Verhaltensregeln für Salzburgs Bäder
Nachdem es zu Jahresbeginn in einem öffentlichen Hallenbad in der Stadt Salzburg einige Beschwerden über Flüchtlinge wegen sexueller Belästigungen gegeben hatte, ließ die Stadt Piktogramme über Verhaltensregeln ausarbeiten (Linz hat dies bereits getan - der KURIER hat berichtet). Die Zeichnungen werden Ende dieser Woche in den städtischen Bädern angebracht, sagte ein Sprecher von Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP) am Dienstag.
Die textlosen Piktogramme wurden von Graham Wiseman in Zusammenarbeit mit der Agentur Wolfgang Zenz erstellt. Den Auftrag dazu hatte Preuner über das Informationszentrum der Stadt gegeben. Die Verhaltensregeln werden sprachunabhängig, also kommentarlos kommuniziert.
Anfangs habe man überlegt, die Darstellungen in mehreren Sprachen zu erläutern, doch dann sei man zur Erkenntnis gekommen, dass das keinen Sinn mache, erklärte Bernd Huber, Sprecher und Büroleiter des für die öffentlichen Bäder ressortzuständigen Vizebürgermeisters. "Die Piktogramme wurden für verschiedene Bereiche bedarfsbezogen zusammengestellt. Im Idealfall helfen uns diese dabei, dass es zu keinen Störungen kommt und alle ihrem Badevergnügen nachgehen können."
"Spielregeln" im Dusch- und Beckenbereich
140 Piktogramme
Die Stadt hat in Summe rund 140 Piktogramme erstellen lassen. Sie werden im AYA-Bad, in dem es auch ein Hallenbad gibt, im Volksgartenbad, im Freibad Leopoldskron (Lepi), im Paracelsus-Hallenbad und beim Lieferinger Badesee aufgehängt. Die Badesaison in den Freibädern beginnt offiziell am 1. Mai. Man erwarte sich, dass sich alle Gäste - egal ob Einheimische, Touristen, Migranten oder Asylwerber - an die Regeln halten, sagte Huber.
Im Paracelsusbad gibt es laut Huber seit der Einführung eines Wachdienstes keine Beschwerden mehr. Zwei Securitys sind dort 21 Wochenstunden zur Unterstützung des Bademeisters im Einsatz. Zuvor hatten sich einige weibliche Badegäste von Asylwerbern durch Anstarren und anzügliche Bemerkungen und Gesten belästigt gefühlt.
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