Grenzübergang Spielfeld: Hunderte Flüchtlinge erwartet

Flüchtlinge (aufgenommen am Sonntag, 20. September 2015) an der slowenisch-steirischen Grenze in der Nähe von Spielfeld.
Rotes Kreuz fährt Sammelstelle in Spielfeld hoch. In Kärnten ist es noch ruhig.

Das steirische Rote Kreuz hat am Samstag in Erwartung von Flüchtlingen seine Sammelstelle am Grenzübergang personell und versorgungsmäßig hochgefahren. Die Sammelstelle in Bad Radkersburg sei noch auf Stand-by, so Rotkreuz-Sprecher Valentin Krause zur APA. Die Transitunterkünfte im Raum Graz leerten sich durch "Abreisen Richtung Norden", was die Unterbringung von Neuankömmlingen erleichtere.

Die ersten 100 Flüchtlinge sind am frühen Samstagnachmittag eingetroffen.

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Kalte Jause, heißer Tee

In Spielfeld werde die Möglichkeit zur Grundversorgung geschaffen: "Die Menschen gehen hier durch einen Korridor. Wer dies möchte, kann sich versorgen lassen." Vorbereitet sei kalte Jause und heißer Tee, auch zusätzliche Zelte seien aufgestellt worden, damit die Menschen sich eventuell aufwärmen können. Idealerweise würden dann bei der Grenze Busse bereitstehen, die die Menschen weitertransportieren könnten.

In Sentilj (St. Egidi) auf der anderen Seite der Grenze gegenüber von Spielfeld gibt es eine große Unterkunft. Ob die Flüchtlinge von dieser Gebrauch machen und nicht gleich weiter Richtung Österreich gehen, ist aber nicht sicher. In Spielfeld können rund 500 Menschen in den Zelten untergebracht werden, in der noch nicht hochgefahrenen Sammelstelle Bad Radkersburg seien es rund 350 Personen, sagte Krause. "Wir sind bereit und vorbereitet", sagte Krause, "wie sich die Lage tatsächlich entwickelt, kann man noch nicht sagen."

In Graz seien zu Mittag in der Transitunterkunft im ehemaligen Euroshoppingcenter in Webling noch 944 Menschen, davon seien 64 Asylwerber. Die Flüchtlinge würden sukzessive Richtung Norden, zumeist nach Salzburg transportiert, je nach Zuteilung von Bussen. In der früheren Feldkirchener Bellaflora-Halle befanden sich zu Mittag noch rund 300 Flüchtlinge.

Kärnten

In Kärnten waren in der Nacht Kapazitäten zur vorübergehenden Aufnahme frei, in den zwei Villacher Hallen waren knapp je 300 Plätze verfügbar, die Hallen waren zu Mittag nicht belegt. Im Transitquartier Dullnighalle in Klagenfurt waren am Vormittag bei einer Kapazität von rund 900 Plätzen 860 von Flüchtlingen belegt, sagte Rotkreuz-Sprecher Wolfgang Schober. Diese seien jedoch dann Richtung Norden weitergereist. Bis auf 104 Asylwerber in Klagenfurt seien nun alle drei Halle nicht mehr belegt und aufnahmefähig. Zu Mittag waren auch noch keine Flüchtlinge an den Kärntner Grenzübergängen zu Slowenien eingetroffen.

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