Fehlstart bei Handyparken: Tausende Strafmandate

Fehlstart bei Handyparken: Tausende Strafmandate
Kulanzlösungen für Autofahrer werden überlegt. Auch andere Städte in Österreich betroffen.

Wir prüfen natürlich eine Kulanzlösung, kennen aber die Größenordnung der Anzahl der Geschädigten noch nicht", erklärte Ferdinand Pay, Sprecher von Wiens Finanzstadträtin und Vizebürgermeisterin Renate Brauner am Donnerstag.

Dienstag und Mittwoch wollten Tausende Wiener, St. Pöltner, Eisenstädter, Klagenfurter, Villacher, Gmundner und Welser Autofahrer über die neue Kurzpark-Handy-App von A1 die Parkgebühr bezahlen. Doch der Server der Wiener Firma Atos (unter Vertrag bei A1), kollabierte bereits am zweiten und dritten Einsatztag im gesamten Bundesgebiet. Tausende Strafzetteln hinter den Scheibenwischern waren das Ergebnis.

Keine Bestätigung

Kunden, die ihre Parkzeit via Handy bezahlten, erhielten keine Bestätigung über Reservierung, Abbuchung und Parkdauer, stellten ihr Fahrzeug aber trotzdem ab. Routinierte Handy-Parker haben in der Regel keine Kurzparkscheine mehr im Auto, oder sie konnten an besagten Tagen aus Zeitmangel oder wegen fehlender Verkaufsstellen keine Parkscheine mehr kaufen. Diese Problematik betraf vor allem Wien. In den anderen Städten gilt es alternativ, Münzen in Parkautomaten zu werfen. Was aber ebenfalls viele Lenker nicht gemacht haben. Zusätzlich gab es keinerlei Infos am Handy-Display, dass das Bezahlsystem nicht funktionierte.Tatsache ist, dass die App gestern Donnerstag wieder online war.

Auf KURIER-Anfrage gab man sich beim Server-Betreiber Atos verschwiegen. "Der Fehler ist behoben. Bei Marketing- und Presseanfragen wenden sie sich an A1", erklärte Atos-Prokurist Thomas Freiberger.

Bei A1 versuchte man zu kalmieren. Konzernsprecherin Livia Dandrea-Böhm verwies auf Performance-Probleme beim Server-Betreiber: "Dadurch kam es leider öfters zu längeren Wartezeiten bei der Buchung, in einigen Fällen auch zu Abbrüchen. Seit Mittwoch 14.30 Uhr läuft das System wieder stabil."

In den Bundesländern funktionierten auch die mitgeführten Eingabe-Computer der Park-Sheriffs nicht. Wie massiv trotzdem gestraft wurde, wird sich durch Beschwerden zeigen. In Wien gingen im Magistrat bereits Proteste ein.

Kein Verständnis für Atos zeigt das Büro der zuständigen Stadträtin Brauner: "Die uns für Donnerstag versprochene Fehler-Analyse ging bis zum Abend noch nicht ein."

So funktioniert die neue Handyparken-App

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