Fahrräder oft unzureichend gesichert

Ein Fahrradschloss liegt am Freitag (08.06.2012) in Düsseldorf an einem Fahrradständer neben einem Rad. Die Zahl der Fahrraddiebstähle in Nordhrein-Westfalen ist 2011 zum ersten Mal seit langem wieder in die Höhe geschnellt. Foto: Caroline Seidel dpa/lnw (zu lnw 0131 am 09.06.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Zwei Drittel der Radfahrer benutzen laut Umfrage nur ein "einfaches" Schloss

Fahrräder sind in Österreich ein begehrtes Diebesgut. Dennoch sichern viele Fahrradbesitzer ihre Fahrräder nicht richtig bzw. nur sehr unzureichend, wie eine aktuelle Erhebung des österreichischen Versicherungsverbandes VVO zeigt. Leicht aufzubrechende Schlösser oder zwar gut abgeschlossene, aber frei stehende Räder sind für Diebe oft kein Hindernis. Rund 77 Fahrräder pro Tag wurden im Jahr 2014 gestohlen - damit stieg die Zahl mit 28.274 der angezeigten Fälle um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Laut einer aktuellen Erhebung des österreichischen Versicherungsverbandes VVO sichern rund zwei Drittel der Befragten ihr Fahrrad nur mit einfachen bzw. billigen Schlössern. „Einfache Nummern-, oder Spiralschlösser sind sehr simple Sicherungen, die innerhalb weniger Sekunden geknackt werden können. Sie stellen für Diebe in der Regel kein Hindernis dar“, erklärt Herwig Lenz von der Kriminalprävention des Bundeskriminalamtes. "

"Das stiehlt doch keiner"

Nur rund fünf Prozent der Befragten halten es für sehr wahrscheinlich, dass das eigene Fahrrad gestohlen wird. "Ich sichere mein Fahrrad nur, wenn ich länger abwesend bin" oder "Mein Fahrrad ist schon älter, das stiehltmir keinermehr“ werden oft als Gründe angeführt sein Fahrrad nicht zu sichern. „Fahrräder, die nicht an festen Gegenständen gesichert sind, können schnell abtransportiert werden, Sicherungen werden dann in Ruhe an einemanderen Ort entfernt. Gerade beim Fahrraddiebstahl macht Gelegenheit Diebe.

Ein großes Problem bei der Aufklärung von Fahrraddiebstählen ist laut Lenz, dass viele Bestohlene die Seriennummer nicht wissen.Wir können ohne diese individuelle Nummer nicht nach dem Diebesgut fahnden. Und wenn wir Diebe fassen können wir die Räder nicht zuordnen. Das bestätigt auch die aktuelle Erhebung: Zwar würden knapp 80 Prozent der Befragten sofort bei der Polizei Anzeige erstatten, aber gerade einmal ein Drittel der vom VVO befragten Fahrradbesitzer können Fragen nach Rahmen- oder Seriennummer beantworten.

Fahrradpass

Der Fahrradpass der Polizei, in dem die wichtigsten Daten - vor allem Seriennummer Marke und Farbe ihres Fahrrades eingetragen werden, ist hier praktisch. "Im Falle eines Diebstahls haben Sie so die Informationen gleich zur Hand“, sagt Lenz. Darüber hinaus können einfache Maßnahmen das Risiko eines Diebstahls deutlich reduzieren, wie etwa das Abstellen des Rades in einem versperrbarem Raum und das Benutzen von hochwertige Fahrradabstellanlagen. Lenz: "Darüber hinaus sollten teure oder moderne Fahrräder nicht immer am selben Platz abgestellt werden. Fahrradabstellanlagen, in denen bereits viele beschädigte oder demontierte Fahrräder stehen, sollten gemieden werden, sie geben potenziellen Dieben das Gefühl, dass sich dieser Ort gut für einen Diebstahl eignet."

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