Es war die Nacht der hungrigen Bären

Der Beweis: „Meister Petz“ ist im Kärntner Gitschtal unterwegs.
Schaf und Kalb gerissen, Bienenstock geplündert - Schäden hielten sich bisher in Grenzen.

Die Nacht von Donnerstag auf Freitag war in Kärnten die "Nacht der hungrigen Bären". Auf der Korpitscher Alm in der Nähe von Finkenstein wurde ein Schaf gerissen, bei St. Stefan im Gailtal ein Bienenstock geplündert und bei Feistritz im Rosental fiel ein neugeborenes Kalb einem dritten Bären zum Opfer.

"Außerdem gab es im Gitschtal in der selben Nacht eine weitere Sichtung", teilt Bärenanwalt Bernhard Gutleb dem KURIER mit. Eine derartige Ansammlung von Begegnungen mit "Meister Petz" bezeichnet er als "ungewöhnlich."

Allerdings sind heuer deutlich weniger Schäden zu verzeichnen. "Etwa zehn Schafe wurden bisher gerissen, einige Bienenstöcke ausgeräumt." Gutleb vermutet, dass der Rückgang ein Zeichen dafür ist, dass die Bären ihren neuen Lebensraum hier inzwischen besser kennen. Durch den gleichmäßige Regen gebe es auch mehr Futter im Wald. Bären ernähren sich zu 75 Prozent vegetarisch. Sie essen Beeren, Obst, Wurzeln, Knospen, Gräser und Pilze. Tierische Nahrung braucht er als Protein- und Energiequelle. Er ist kein guter Jäger und ernährt sich in erster Linie von kranken, langsamen Tieren oder Aas.

Zwei Junge gesichtet

Am Bärenbestand in Kärnten hat sich übrigens kaum etwas geändert." Etwa zehn halten sich derzeit im südlichsten Bundesland auf. Die meisten Tiere kamen bisher über Italien und Slowenien zu uns. Routen, wie jene durch das Gitschtal bis zum Weißensee, werden seit Jahren von den Bären genutzt. "Heuer dürften wieder Bären in Kärnten geboren worden sein. Das kommt höchstens alle fünf Jahre vor. Es gibt eine seriöse Quelle, wonach in Kirchbach ein Weibchen mit zwei Jungen gesichtet wurde", erzählt Gutleb.

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