Erneut Radmuttern gelockert

Am Pkw von Maria Schuster-Pletz wurden die Radmuttern gelockert
Die dubiose Anschlagserie auf Kärntner Pkw reißt nicht ab.

Die dubiose Anschlagserie auf Kärntner Pkw reißt nicht ab: In Reichenfels lockerte ein unbekannter Saboteur nun neuerlich bei einem Fahrzeug sämtliche Radmuttern, in einem weiteren Fall scheiterte er bei diesem Versuch. Inzwischen gibt es Nachahmungstäter, die in Eberndorf und Feldkirchen zugeschlagen haben.

Insgesamt zählt die Polizei acht Fälle binnen kürzester Zeit, fünf davon in Reichenfels, Bezirk Wolfsberg. Dort manipulierte der Unbekannte in der Nacht auf Donnerstag bei einem an der Bundesstraße abgestellten Pkw die Räder, der Besitzer bemerkte die gelösten Muttern. "In Reichenfels ist man sensibilisiert, der Lenker hat vor Fahrantritt einen Kontrollgang gemacht", berichtet Karl-Heinz Joham von der Polizeiinspektion Bad St. Leonhard.

In derselben Nacht hatte es der Täter in der sogenannten "Eisenbahnersiedlung", wo sich bereits zwei Fälle ereignet haben, auf ein weiteres Fahrzeug abgesehen. Offenbar bemerkte er zunächst nicht, dass die Radmuttern nur in Form einer Imitation an der Zierkappe angebracht waren. Er suchte das Weite. "Die Bevölkerung ist verunsichert, weil der Täter den Sabotageakt fortsetzt. Es wird Zeit, dass der Unbekannte geschnappt wird", sagt Maria Schuster-Pletz, eine Betroffene aus Reichefels. "Es gibt Hinweise, aber wir haben noch keinen Tatverdächtigen", teilt Joham mit. Er geht da von aus, dass aufgrund der örtlichen Nähe auch eine Tat in Wolfsberg demselben Kriminellen anzulasten ist.

Zwei weitere Vorkommnisse sollen allerdings auf das Konto anderer gehen: Eines ereignete sich in der Nacht auf Dienstag in Eberndorf (Bezirk Völkermarkt), wo an einem abgestellten Wagen die Radmuttern an allen Reifen gelockert wurden. Die Betroffene bemerkte die Havarie erst während der Fahrt. In der Nacht auf Mittwoch wurden in Feldkirchen die fünf Muttern am linken Vorderrad eines Pkw manipuliert, der in einem Carport abgestellt war. "In diesen Fällen gehen wir von einem Nachahmungstäter aus, es könnten auch zwei Personen sein", betont Polizeisprecher Markus Dexl. "Wir werden kärntenweit die Polizeistreifenfahrten erhöhen. Die Beamten werden sensibilisiert, besonders auf Vorgänge bei geparkten Autos zu achten", berichtet Dexl weiter. Pkw-Lenkern rät die Polizei, ihre Fahrzeuge vor Fahrtantritt genau zu kontrollieren.

Fälle in Osttirol

In Lienz in Osttirol gab es in den Jahren 2013 und 2014 übrigens jeweils fünf ähnliche Fälle. "Der Täter konnte nie gefasst werden. Ob ein Zusammenhang mit den aktuellen Vorkommnissen in Kärnten besteht, wird geprüft", heißt es von der Polizeiinspektion Lienz auf KURIER-Anfrage.

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