Erbschaftskrimi: Gegen Tiroler Arzt wird ermittelt

ARCHIV - In einer Arztpraxis in Frankfurt (Oder) hält am 20.02.2003 ein Arzt das Stethoskop in den Händen. Nach der City BKK steht laut «Financial Times Deutschland (FTD)» mit der BKK für Heilberufe die zweite Krankenkasse vor der Insolvenz. Derzeit suche der Vorstand der Kasse unter den anderen Betriebskrankenkassen händeringend nach einem Fusionspartner. Falls sich bis Ende Mai niemand finde, der die BKK Heilberufe mitsamt ihren knapp 130 000 Versicherten übernehmen will, drohe der Kasse in den kommenden Monaten die Zahlungsunfähigkeit. Foto: Patrick Pleul/lbn +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die Justiz ermittelt bereits in zwei Fällen gegen einen Innsbrucker Mediziner.

Ob ein Mediziner 1995 zwei seiner Patienten vergiftet hat, wird im Auftrag der Justiz seit sechs Wochen untersucht. "Noch liegt uns kein Bericht vor", erklärte Hansjörg Mayr von der Staatsanwaltschaft Innsbruck am Donnerstag.

Bestätigen konnte er hingegen, dass gegen den Innsbrucker Arzt in einem zweiten Fall ermittelt wird. Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet, könnte der Mediziner sich 2006 mit einem gefälschten Testament die Erbschaft einer Frau erschlichen haben. Es soll um rund eine Million Euro gehen.

In beiden Fällen sind die Hinweise auf die möglichen Straftaten von der selben Quelle gekommen, wie Mayr gegenüber dem KURIER erklärt. Und in beiden Fällen geht es um viel Geld. Der Arzt, der sich – wie berichtet – kurz nach einer Einvernahme im Zuge der aktuellen Ermittlungen das Leben genommen hat, beerbte auch seine beiden Patienten, die 1995 innerhalb kürzester Zeit starben. Zum Nachlass der Frau und ihres damals 60-jährigen Sohns soll unter anderem ein Mietzinshaus in Wien gehören.

Besonders pikant: die zweite Erbschaftscausa um ein möglicherweise gefälschtes Testament beschäftigte bereits 2006 die Behörden. Die hatten schon damals die Echtheit des Dokuments bezweifelt und vermutet, dass Zeugen bestochen worden sein könnten. "Die Ermittlungen wurden jedoch eingestellt, weil es keine hinreichenden Beweise gab", erklärt Mayr. Nun sind jedoch neue Hinweise aufgetaucht – gegen die Zeugen.

Ein Vermögen verloren

Welche zivilrechtlichen Folgen es haben könnte, wenn sich der Verdacht bestätigt, kann der Anklagevertreter nicht einschätzen, wie er sagt. Die Verwandten der verstorbenen Tirolerin hatten die Erbansprüche des Arztes seinerzeit bestritten, allerdings ohne Erfolg. Er trat die Verlassenschaft an.

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