Entführung: Australier mit Österreichern verwechselt

Im nördlich von Burkina Faso gelegenen Mali sind radikale Islamisten aktiv.
Im Norden von Burkina Faso wurde ein Ärzte-Ehepaar vermutlich von Islamisten entführt.

Zwei Österreicher sind im Norden von Burkina Faso nahe der Grenze zu Mali entführt worden, hieß es am Samstag aus dem Sicherheitsministerium des westafrikanischen Landes. Ein Mißverständis, wie sich später herausstellte: Der Name des Arztes wurde mit "Arthur Eliot Keneth" angegeben, der Vorname seiner Frau mit "Josephine". Demnach handelt es sich bei dem Arzt und seiner Frau um Australier, die eine Klinik in der Region betreiben.

Die Wörter für Österreicher und Australier auf Englisch (Austrian - Australian) aber auch auf Französische (Autrichien - Australien) haben schon bei früheren Entführungsfällen zu Verwechslungen geführt. Laut AIP ist der pensionierte Arzt 82 Jahre alt, seine Frau 84. Die beiden seien in der Nacht auf Samstag in der Stadt Djibo entführt worden. Sie hätten dort laut einem Zeugen, der anonym bleiben wollte, seit 44 Jahren gelebt.

Krisenstab in Wien aktiviert

Das österreichische Außenministerium war auf jeden Fall in Alarmbereitschaft und hatte in Wien bereits den Krisenstab aktiviert, wie Sprecher Thomas Schnöll der APA mitteilte. Sowohl die Burkina Faso nächstgelegene österreichische Botschaft in Dakar (Senegal) als auch das Büro der Austrian Development Agency (ADA) in Ouagadougou stünden in engem Kontakt mit den burkinischen Behörden und der EU-Vertretung in Ouagadougou.

Terroranschlag in Hauptstadt Ouagadougou

Entführung: Australier mit Österreichern verwechselt
A general view of Burkina Faso's capital Ouagadougou is seen in this September 24, 2012 file photo. Security forces in Burkina Faso battled suspected Islamist fighters outside the Splendid Hotel in the capital's business district on January 15, 2016, gendarmes and witnesses sources. REUTERS/Joe Penney/Files
In der burkinischen Hauptstadt Ouagadougou läuft seit Freitagabend ein Anti-Terror-Einsatz, nachdem zwei Hotels und ein Cafe von einem Al-Kaida-Ableger angegriffen worden waren(der KURIER berichtet). Davon sollen laut Außenamt keine Österreicher direkt betroffen sein. Ob ein Zusammenhang mit den Entführungen besteht, war zunächst unklar.

Burkina Faso galt bisher als relativ sicheres Land. In Mali dagegen sind vor allem im nördlichen Sahara-Gebiet radikale Islamisten aktiv. In Mali ist Österreich an der EU-Trainingsmission (EUTM) mit sieben Bundesheer-Soldaten beteiligt. Burkina Faso ist ein Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA).

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