"Eiszeit‘‘ am Mölltaler Gletscher: Das Millionen-Projekt ist gescheitert

Gestern, Donnerstag, haben sich die Ereignisse rund um das geplante Lift- und Hotelprojekt am Mölltaler Gletscher überschlagen.
Haselsteiner hatte Hoffnung, aber Projekt-Partner stoppt alle Investitionen.

Auch wenn die Sommersonne derzeit dem Mölltaler Gletscher zusetzt – die Stimmung unter den Entscheidungsträgern ist eisig und das 75-Millionen-Ski- bzw. Hotelprojekt als gescheitert zu betrachten. Nach wochenlangem Hin und Her wurden gestern, Donnerstag, die Stellungen klar bezogen, was die Causa aber nur noch explosiver machte. Bis Liftkaiser Heinz Schultz die Reißleine zog und bekannt gab, sich komplett aus Kärnten zurückzuziehen.

Während die Begehung des sensiblen Geländes am Mittwoch noch sittsam über die Bühne ging, überschlugen sich gestern die Ereignisse: erst schlug sich Landeshauptmann Peter Kaiser deutlich sichtbar auf die Seite der Projekt-Gegner. "Wenn sich der Projektbewerber nicht bewegt, sehe ich wenig Chancen, dass das realisiert wird, so leid es mir tut‘‘, sagte er. Derzeit entspreche das Projekt nicht dem Gesetz. "Es gibt daher nur eine Möglichkeit: Dass der Betreiber sein Projekt dahingehend abändert, dass es rechtskonform wird. Die Investoren müssen sich bewegen.‘‘

Starre Fronten

"Ich wüsste nicht, wohin‘‘, konterte Hans Peter Haselsteiner im KURIER-Gespräch. "Wir verzichten auf Beschneiung und Lawinenverbauung, wir verwenden keinen Beton. Die Frage ist: dürfen die Leute nur mit Fellen oder auch mit dem Lift rauf auf den Berg? Dafür müssten wir ein paar kleine Felsen sprengen.‘‘ Der Wurten sei sowieso nur "willkürlich unter Schutz gestellt worden. Da gibt’s einen Stausee, eine Straße – der ist ja voll erschlossen. Letztlich müssen die politischen Entscheidungsträger ein Machtwort sprechen.‘‘ So lange wollte Haselsteiner-Kompagnon Schultz aber nicht mehr warten. Er beschloss völlig überraschend, sämtliche Investitionen in Kärnten zu stoppen.Die Einstellung der Pläne gelte auch für das Skigebiet Ankogel, teilte er dem ORF mit.

Harter Schlag

Diese Ankündigung trifft die Gemeinden im Mölltal hart, die sich hunderte Arbeitsplätze erhofft hatten. "Die Folgen sind gar nicht absehbar. Ich habe bis zum Schluss gehofft‘‘, sagte Flattachs Bürgermeister Kurt Schober in einer ersten Reaktion. In seiner Gemeinde hätte das 500 Betten-Hotel schlussendlich stehen sollen.

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