"Einfach mal die Sau rauslassen"

Richtig dreckig werden wie ein Kind: Das darf und soll man beim Dirt Run. Zum Beispiel, in dem man bäuchlings durch den Gatsch robbt.
In St. Leonhard bei Salzburg vergnügen sich heute rund 550 Hobby-Sportler im Dreck.

Auf Bäume klettern, in einem Tümpel baden, mit beiden Füßen in eine Latschn springen, dass es nur so spritzt. Was uns als Kinder so viel Spaß gemacht hat, hört sich mit der erwachsenen Vernunft irgendwann auf. Man könnte sich ja die Kleidung zerreißen, vom Tümpelwasser Hautausschlag bekommen, und die Flecken kriegt man eh nie mehr aus den Markenjeans heraus.

"Einmal wieder Kind sein", das ist die Motivation der 39-jährigen Nicole Fischer aus Bad Gastein, beim "Wildsau Dirt Run" mitzumachen. Die Fitnesstrainerin hat bereits einige Triathlons bewältigt. Kondition und Kraft sind also vorhanden. Der Dirt Run sei aber eine ganz andere Herausforderung, sagt sie: "Da geht es für mich nicht um die Zeit oder ums Gewinnen, sondern darum, schmutzig werden zu dürfen und einfach mal die Sau rauszulassen. Das tut man in meinem Alter normal ja nicht."

"Oarschpartie"

Heute, Samstag, steigt die Sauerei erstmals am Gelände des Leube-Zementwerks in St. Leonhard bei Salzburg. Nicole geht mit Freundinnen als Team an den Start – und zwar im Ballett-Tutu. "Etwas Feines als Kontrast zum Dreck", erklärt sie voller Vorfreude, als sie die Strecke vorab mit dem KURIER besichtigt. Hart, dreckig und gnadenlos wird es, so viel steht fest. Die erste Etappe geht einen Wiesenhang hinauf und über eine Rutsche wieder hinunter, direkt in einen Schlammtümpel.

Ist das Outfit erst ruiniert, läuft es sich ganz ungeniert. Eine Runde von fünf Kilometern führt durch den Auwald, qualvolle Höhenmeter den Schlossherrenhügel hinauf bis zum Steinbruch des Zementwerks. 14 Hindernisse gilt es auf dieser Strecke zu bewältigen. Sie tragen fantasievolle Namen wie "Rohrkrepierer", "Oarschpartie", "Gloryhole" oder "Jellyfish" – letzteres ist ein Wald aus elektrischen Schnüren, die Stromschläge abgeben, wenn sich die durchnässten Läufer durchwinden.

Wie man auf so etwas kommt? Eine kleine Prise Sadismus gehöre sicher dazu, gesteht Veranstalter Peter Widhalm grinsend ein. Fad dürfe es schließlich nicht werden. "Jedes Hindernis ist auch eine innere Überwindung. Man stürzt sich ja nicht alle Tage bäuchlings in den Gatsch. Es ist ein Erlebnis, das man beim Joggen auf der asphaltierten Straße nicht bekommt."

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© NR22.com
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Sonja Bachmayer
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Industrielles Flair

Aus der Idee des "Experience Run" ist die Veranstaltung in Großbritannien geboren worden. 2009 gab es im Wiener Wald den ersten "Wildsau Dirt Run". Heuer werden im Rahmen eines Cups gleich vier Rennen ausgetragen. Das erste und das letzte finden traditionell in der Hellsklamm in Niederösterreich statt, für das zweite und dritte kamen Salzburg und die Steiermark neu dazu.

Das Wildsau-Team will weiter expandieren. Oberösterreich und Vorarlberg böten sich durch ihre Landschaft an, meint Widhalm. Das Gelände in St. Leonhard sei jedenfalls etwas Besonderes, schwärmt er: "Der Steinbruch hat ein ganz eigenes, industrielles Flair. In Verbindung mit dem Blick auf die Berge ist das eine tolle, anspruchsvolle Mischung."

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