Drogenbande baute kiloweise "Gras" an

Bereits zum Abtransport verpacktes Marihuana in Wartberg.
Sechs Verdächtige wurden festgenommen, insgesamt 70 Abnehmer angezeigt.

Obersteirischen Kriminalisten ist ein Schlag gegen die professionelle Zucht und den Handel von Marihuana und anderen Drogen gelungen: Sechs Verdächtige wurden ausgeforscht, fünf von ihnen sind bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Sie hatten mehrere Plantagen betrieben und dort kiloweise "Gras" angebaut, teilte die Landespolizeidirektion Steiermark am Dienstag mit.

Bereits im Oktober 2014 und im April 2015 klickten für die Suchtmittel-Händler die Handschellen. Ihnen wurde nachgewiesen, dass sie ab Sommer 2013 mehr als zwei Kilogramm Kokain im Straßenverkaufswert von mehr als 200.000 Euro eingeführt und in Bordellen und Nachtlokalen im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag verkauft hatten.

Indoor-Plantagen in Wartberg

Zudem deckten die Ermittler den Betrieb von mehreren Indoor-Plantagen auf: In Wartberg war die Zucht noch im vollem Gange. 230 Pflanzen wurden gefunden, wobei die Anlage in einem Industriegebäude noch Platz für mehr Setzlinge gehabt hätte. Allein in diesen Räumen wurden fünfeinhalb Kilogramm Marihuana von den Beamten abgeerntet. Weitere acht Kilo waren bereits von den Tätern in Kartons verpackt und zum Abtransport bereitgestellt worden. Allein zwischen Februar und Juli 2014 hatte die Anlage eine Ernte von rund 17 Kilogramm Marihuana im Straßenverkaufswert von etwa 170.000 Euro abgeworfen.

Zwei weitere Zuchten wurden in Bruck an der Mur gefunden. Darin sollen von Jänner bis September 2014 weitere zehneinhalb Kilo Marihuana geerntet worden sein. Davon wurden nur noch 1,8 Kilogramm sichergestellt, der Rest war bereits gewinnbringend verkauft worden. Einer der Täter hatte auch in seiner Privatwohnung in Wartberg von Herbst 2013 bis Herbst 2014 mit drei Aufzuchten mindestens 320 Gramm Marihuana erzeugt. Als die Beamten die Wohnung durchsuchten, waren auf den herangewachsenen Pflanzen etwa 440 Gramm Marihuana zu ernten.

Prostitutionshandel

Durch die Ermittlungen wurden weitere, kleinere Cannabis-Indoor-Anlagen entdeckt und 70 Abnehmer aus der Obersteiermark, vor allem dem Raum Kapfenberg und Bruck, ausgeforscht. Einzelne Täter der Gruppe wurden unter anderem auch wegen grenzüberschreitenden Prostitutionshandels, Schlepperei, Raubversuchs, Körperverletzung, Erpressung und Betrugs angezeigt.

Kommentare