Drei Asylwerber wegen Beteiligung an Terrormiliz verhaftet

Symbolbild
Sie waren laut Polizei Mitglieder der Milizen Al-Hashd ash-Shab'bi und Jabhat al-Nusra.

Drei Asylwerber sind in Tirol wegen der Beteiligung an Terrormilizen in Syrien und im Irak verhaftet worden. Die Flüchtlinge sollen unter anderem für die Milizen Al-Hashd ash-Shab'bi und Jabhat al-Nusra, die in Österreich als terroristische Vereinigungen eingestuft werden, gekämpft oder diesen geholfen haben, teilte Landespolizeidirektor Helmut Tomac am Freitag mit.

Die drei Männer, zwei Iraker im Alter von 19 und 28 Jahren sowie ein 27-jähriger Syrer, waren in drei verschiedenen Flüchtlingsunterkünften in Tirol untergebracht. Sie sollen an Verbrechen im Irak oder Syrien mitgewirkt oder selbst begangen haben, erklärte Tomac bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Alle drei befinden sich in Untersuchungshaft.

Soll 20 Kämpfer exekutiert haben

"Der 27-jährige Syrer wird verdächtigt, zwischen 2011 und 2014 als Mitglied der Jabhat al-Nusra und der Kataib Al Faroug im syrischen Bürgerkrieg gegen Anhänger bzw. Truppen des Assad-Regimes gekämpft und auf diese geschossen zu haben", sagte Peter Oehm, Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz. Außerdem soll der Mann insgesamt 20 Kämpfer des Assad-Regimes oder Gefangene exekutiert haben. Diesbezüglich sei er geständig, fügte Oehm hinzu.

Der zweite verhaftete Asylwerber, der 28-jährige Iraker, soll als Mitglied der irakischen Miliz Al-Hashd ash-Shab'bi bzw. einer Teilorganisation bei Kämpfen in den Jahren 2014 und 2015 mehrere Personen getötet haben. Sein 19-jähriger Landsmann soll sich ebenfalls an der irakischen Miliz Al-Hashd ash-Shab'bi, zumindest durch Versorgungslieferungen, beteiligt haben. Die beiden Männer seien bisher nicht geständig, meinte Oehm.

Keine Hinweise auf Terrorakte in Österreich

Derzeit gebe es keine Anhaltspunkte dafür, dass die drei Männer nach Österreich bzw. Europa reisten, um hier terroristische Straftaten zu begehen, betonte der Landespolizeidirektor. Auch gebe es keine Hinweise darauf, dass sie in Österreich im Rahmen eines "Netzwerkes" andere Personen radikalisierten oder für Kämpfe in Syrien oder dem Irak anwarben. Alle drei seien bereits vor der großen Flüchtlingswelle im vergangenen Jahr nach Österreich gekommen, fügte Tomac hinzu.

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