Diebstahl: 50 Hochzeitsgäste unter Verdacht

Es sollte der schönste Tag ihres Lebens werden: Sarah und Franco Lindner (mit Leon) wurden bestohlen
Vom Gabentisch wurden 1800 Euro entwendet. Die Flitterwochen sind nun in Schwebe.

Viel dreister geht‘s nicht: In Kärnten hat offenbar ein Mitglied einer Hochzeitsgesellschaft während der Feierlichkeiten 1800 Euro vom Gabentisch des frisch vermählten Brautpaares gestohlen. 50 Gäste stehen nun unter Generalverdacht.

Der Diebstahl ereignete sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag in einer Jausenstation in Suetschach im Rosental, wo die Eheschließung standesgemäß gefeiert wurde. Auf dem Gabentisch lagen neben Dutzenden Geschenken und Blumen auch einige Kuverts mit finanziellen Zuwendungen für das Paar.

Als ein Gast zufällig zwei leere Umschläge in einem Abfalleimer entdeckte, war rasch klar: aus einigen Kuverts wurden Geldbeträge gestohlen, die anderen Geschenke blieben unangetastet.

Lange gespart

"Insgesamt sind 1800 Euro verschwunden. In einem Kuvert befanden sich konkret 1200 Euro, die uns die 84-jährige Großmutter meines Mannes schenken wollte. Sie ist Mindestrentnerin, hat dieses Geld hart zusammengespart", erzählt die Braut, Sarah Lindner.

Rund 50 Angehörige und Freude des Paares waren in der Gaststätte anwesend, es handelte sich um eine geschlossene Gesellschaft. Die Vermutung, dass ein Gast zum Dieb wurde, ist naheliegend – und damit stehen alle unter Generalverdacht. "Der Täter wird nicht reich, und wir dadurch auch nicht arm. Aber er hat uns dadurch den schönsten Tag unseres Lebens zerstört. Mit solch einer Aktion am Hochzeitstag rechnet niemand, das geht an die Nieren. Eingeladen waren ja die engsten Verwandten und Freunde, denen man vertraut. Wir sind am Boden zerstört", sagt Lindner.

Mit ihrem Gatten Franco und dem 16 Monate alten Sohn Leon wollte sie in den Flitterwochen nach Umag in Kroatien fahren. "Das ist nun in Schwebe, weil durch die Hochzeit ja auch Kosten entstanden sind. Und einen Teil des geschenkten Geldes wollten wir als Notgroschen zur Seite tun", erzählt das Paar.

Die Ermittlungsarbeit der Polizei hält sich zwangsläufig in Grenzen. Fingerabdrücke von 50 Gästen könne man nicht nehmen, sagt ein Beamter der Polizeiinspektion Feistritz. Daher meint die Braut: "Ich kann nur an die Menschlichkeit des Diebes appellieren, dass er uns das Geld anonym zukommen lässt."

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