Die „Scheinwelt“ rund um den Umwelt-Hokuspokus des Martin Pucher

Ex-Commerzialbank-Chef Martin Pucher
Die rechte Hand des Commerzialbank-Chefs gibt Einblicke in seine gescheiterten Umweltgeschäfte

Für Martin Pucher war es der letzte, mehrere hundert Millionen Euro schwere Rettungsanker, auf dem Papier ist es aber nicht mehr als ein Rohrkrepierer.

Rund um die hochgepriesenen Umweltpatente der Commerzialbank Mattersburg liegt seit Kurzem der Ermittlungsbericht der Sonderkommission vor. Und der ist so etwas wie ein 312 Seiten dickes Pleite-Dossier. Die Patente, wie der „Macom-Fix“ Öl- und Chemikalienbinder, der „CO2-Filter“ oder der „Entgifter“ scheinen ein Luftschloss des Bankenchefs gewesen zu sein, das trotz intensiver Geschäftsanbahnungen wie ein Kartenhaus zusammenbrach. Manche Beobachter sprechen von einem Umwelt-Hokuspokus.

Dies zeigen neue Einvernahmeprotokolle bekannter Namen. „Können Sie den Wert der mit der Commerzialbank (CBM) entwickelten Patente beziffern?“, fragten die Ermittler den früheren Mattersburg-Kicker Bernd I.. Unter Pucher wechselte dieser in die Chefetage der Commerzialbank – als rechte Hand des Bankenchefs in Sachen Patente und Projektentwicklung. „Die realistische Chance auf einen Umsatzerlös hätte es mit dem Ölbinder gegeben“, sagte der als Beschuldigter geführte Bernd I. kürzlich aus. „Pucher wollte den Ölbinder in großem Stil im arabischen Raum verkaufen. (…) Hier sind Verträge auf der Ebene von unverbindlichen LOIs (Absichtserklärungen) mit arabischen Geschäftspartnern vorgelegen. Zu diesen Geschäften ist es aber nie gekommen, weil die Araber ihre Zusagen nie eingehalten haben.“

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