Die Politik ist an Bord, Brüssel kann zum Bremsklotz werden

Die Passagierzahlen in Klagenfurt sollen von 258.000 bis zum Jahr 2020 auf 471.000 erhöht werden.
Stadt und Land bekennen sich zum Airport. EU-Okay muss rasch folgen, denn die Zeit drängt.

Hebt der Flughafen Klagenfurt weiterhin ab? Die Kärntner Landesregierung hat am Dienstag die dringend erforderliche Sanierung beschlossen. Nun wartet die EU-Hürde, der Zeitplan ist sehr eng bemessen.

Es war ein einstimmiger Beschluss quer durch alle Parteien. Das Land wird zwölf Millionen Euro zur Sanierung der Landebahn zur Verfügung stellen, die Stadt weitere drei Millionen. Sie sind zu 80 bzw. 20 Prozent Eigentümer des Flughafens. Nun drängt allerdings die Zeit: Die Neu-Asphaltierung muss im Jahr 2015 abgeschlossen sein, da der Airport andernfalls die Betriebsbewilligung verliert. Zuvor soll allerdings eine Ausschreibung erfolgen – und der Knackpunkt: die EU muss die Beihilfen von Stadt und Land absegnen. Eine solche "beihilfenrechtliche Bewilligung" von Brüssel ist nötig, wenn ein anderer Flughafen in 60 Minuten oder 100 Kilometern erreichbar ist – das ist durch die Nähe zu Laibach der Fall.

"So ein Verfahren kann zwischen einem halben Jahr und zwei Jahren dauern. Wir haben aber unsere Vorarbeiten geleistet und dürfen daher auf eine schnelle Bewilligung hoffen", betonte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Von FPÖ-Obmann Christian Ragger setzte es Kritik am späten Grundsatzbeschluss. Man riskiere einen Betriebsausfall.

Zusätzlich sollen 28 Millionen Euro bis 2021 in Begleitmaßnahmen investiert werden, um die Passagierzahlen von derzeit 258.000 auf 471.000 zu steigern – unter anderem ist von einem Incoming-Büro die Rede. Man hofft auf zusätzliche Destinationen und Rotationen in Norddeutschland und erwartet von Wintercharterflügen weitere Passagierzuwächse.

ÖVP-Landesrat Christian Benger will Anfang Oktober einen Runden Tisch mit Vertretern der Wirtschaft einberufen. Rolf Holub (Grüne) fordert eine bessere Verkehrsanbindung zum Airport, Gerhard Köfer (TS) ein Tourismuskonzept.

Ebenfalls gesichert sei die Fortführung des "Carinthischen Sommers" und des Festivals "Transformale", gab das Regierungskollegium am Dienstag bekannt.

Kommentare