Haftbefehl für Aliyev gefordert
Der frühere deutsche SPD-Innenminister und Strafverteidiger Otto Schily findet es „makaber“, dass sich Rakhat Aliyev (der nun den Namen seiner Frau – Shoraz – angenommen hat) „immer noch frei durch Europa bewegen kann“. Es sei höchste Zeit für einen Haftbefehl. In Deutschland, Frankreich, Großbritannien wäre der Mann längst nicht mehr auf freiem Fuß.
Aliyev: Das ist der in Ungnade gefallene Ex-Schwiegersohn von Kasachstans Staatschef Nasarbajew und frühere Botschafter in Österreich, der 2007 Auftraggeber für die Entführung, Folterung und Ermordung zweier Bankmanager in seiner Heimat gewesen sein soll. Seine Auslieferung wurde abgelehnt. Seit Jahren wird gegen ihn in Kasachstan und Österreich ermittelt, auch wegen Geldwäsche, inzwischen lebt Aliyev in Malta.
Gelogen
Für Lansky ist Aliyevs Verteidigungsstrategie, sein Ex-Schwiegervater wolle ihm mit „kontaminierten“ (= gefälschten) Beweisen Mord und Geldwäsche in die Schuhe schieben, damit zusammengebrochen. Schily leitet aus der Gegenüberstellung von Indizien und Aliyevs Verantwortung ab, dass Aliyev „objektiv gelogen“ habe.
Beide Anwälte fordern die Verhängung der U-Haft über Aliyev und Komplizen (die zum Teil in Österreich leben) und einen Geschworenenprozess. Aliyevs Anwalt Manfred Ainedter findet das „völlig absurd“, für einen Haftbefehl mangle es am Tatverdacht. Im Fall einer rechtskräftigen Anklage werde sich sein Mandant aber einem Prozess in Wien stellen.
Schily ließ wissen, dass gegen Aliyev, dessen neue Frau und neuen Schwiegervater in Deutschland wegen Geldwäsche ermittelt werde.
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