Der Feuerwehrmann als Brandstifter

Einsatzkräfte der Feuerwehr bei den Löscharbeiten
28-jähriger Obersteirer wollte eine alte Dummheit wieder gut machen. Der Versuch ging aber gründlich schief.

Er wollte einen Blödsinn, den er vor vielen Jahren angestellt hatte, wiedergutmachen. Der Versuch, sich zu rehabilitieren, ging aber ordentlich schief: Stattdessen ist ein 28-jähriger Feuerwehrmann aus der Obersteiermark jetzt als Brandstifter ausgeforscht worden. Er hatte am 9. April in Allerheiligen im Mürztal (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) Heu in einem Stall angezündet und wollte sich als Entdecker des Brandes feiern lassen. Das Feuer breitete sich jedoch auf den gesamten Dachstuhl aus, das Wirtschaftsgebäude brannte komplett nieder. Die rund 170 Kollegen des 28-Jährigen, die anrückten, konnten nicht mehr viel tun, allerdings retteten sie knapp 60 Schafen das Leben.

Der Feuerwehrmann als Brandstifter
APA17862622-2 - 10042014 - LEOPERSDORF - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT CI - Einsatzkräfte der Feuerwehr bei der Rettung von Schafen nach einem Brand in einem Wirtschaftsgebäude am Mittwoch, 9. April 2014, in Leopersdorf, Gemeinde Allerheiligen im Mürztal. Es konnten schätzungsweise sechzig Schafe gerettet werden. +++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND +++ APA-FOTO: BFVMZ PUSTERHOFER
Nachdem eine technische Ursache für den Brand rasch ausgeschlossen werden konnte, ermittelte die Polizei im Umfeld des Landwirts, und ließ sich auch vom 28-jährigen „Helden“ genau erklären, wie er das Feuer entdeckt hatte. Dabei verstrickte er sich immer mehr in Widersprüche, sagt Ermittler Harald Stranz. Schließlich gestand der Obersteirer, den Brand gelegt zu haben. Dieser sei aber außer Kontrolle geraten - von den Schafen im Stall will er zudem nichts gewusst haben.

Motiv

Als Motiv gab der 28-Jährige an: Er habe vor vielen Jahren bei seiner Feuerwehr kleinere Gelddiebstähle begangen, sei dafür auch verurteilt worden und habe den Schaden wieder gut gemacht. Sein Kommandant warf ihn auch nicht aus der Wehr - aber etwas sei immer hängen geblieben. Um die ganze Geschichte endgültig aus der Welt zu räumen, wollte der Mann nach einem Einsatz als Held dastehen.

Daraus wird nun nichts: Stattdessen wird er wegen vorsätzlicher Brandstiftung angezeigt und muss den Schaden begleichen. Und der beträgt satte 350.000 Euro.

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