Demos rund um Heim für junge Flüchtlinge

Bereits im Vorjahr trafen Pegida-Anhänger und Gegendemonstranten aufeinander
Polizei rüstet sich in Graz für Großeinsatz. Vier Demonstrationen sind angemeldet.

Ausgerechnet in der Nähe eines Asylwerberheimes nehmen die Anhänger von Pegida Stellung: Samstagnachmittag treten sie in Graz zur „Demonstration gegen unkontrollierte Einwanderung“ an - sieben Gehminuten von jenem Haus entfernt, in dem rund 50 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge leben.

300 Teilnehmer werden am Hauptplatz des Bezirks Andritz erwartet, doch es werden mehr Leute auf der Straße sein. Die Jungen Grünen haben gleich drei Gegenveranstaltungen angemeldet, eine startet direkt vor der dem Asylwerberheim. Das sei bewusst so gewählt, um zu verhindern, dass „Rechtsextreme vor Flüchtlingsunterkünften aufmarschieren“, begründen die Jungpolitiker.

Auch die Polizei rüstet sich, wie immer bei solchen Veranstaltungen. Die Demonstrationszüge dürfen sich nicht kreuzen, es gilt Vermummungsverbot. „Die Demonstranten begegnen sich nicht, dafür werden wir sorgen“, versichert Herbert Fuik von der Landespolizeidirektion. Wie bei einer Demo im Vorjahr in der Grazer Innenstadt werden die Polizisten mit Vollvisierhelmen und Schutzschilden ausgerüstet sein. Auch auf die Flüchtlingsunterkunft werde speziell geachtet. „Das ist natürlich in unserem Sicherheitskalkül berücksichtigt“, betont Fuik. Wie viele Beamte im Einsatz sein werden, könne er nicht verraten.

Ein Platzverbot wurde nicht verhängt, das sei hier nicht nötig, weil Pegida als auch Gegendemonstranten jeweils andere Wege bewilligt wurden. In der Innenstadt im Vorjahr durfte der Freiheitsplatz nicht betreten werden; das war nötig, damit die Gruppen nicht aufeinander treffen. Ausschreitungen konnte das dennoch nicht verhindern: Nach dem offiziellen Ende der Demos gab es Raufereien und Verletzte.

Kommentare