Soldat stirbt bei Hubschrauberabsturz

Soldat stirbt bei Hubschrauberabsturz
33-Jähriger stirbt bei Übung „Schutz 2014“. Zwei Kameraden verletzt im Spital.

Der Notruf kam um 13 Uhr von der verunglückten Pilotin: Hubschrauberabsturz im Gebiet Wattener Lizum in Tirol. Der Hubschrauber vom Typ OH-58 B „Kiowa“ verunglückte in gebirgigen Gelände mit drei Insassen an Bord. Sofort eilten Rettungshubschrauber von Militär und Rotem Kreuz zur Absturzstelle. Für Stabswachtmeister Martin K., kam die Hilfe jedoch zu spät.

„Bei dem Toten handelt es sich um einen 33-jährigen Kärntner, der in Niederösterreich stationiert ist“, bestätigte Michael Bauer, Sprecher des Bundesheeres. Die Besatzung stammt nach ersten Informationen vom Luftstreitkräfte-Stützpunkt aus dem niederösterreichischen Langenlebarn.

Pilotin Verena D. und der 35-jährige Techniker Robert S. befinden sich derzeit schwer verletzt im Krankenhaus. Der Notruf kam vom Mobiltelefon der Pilotin. Die 30-jährige aus Böheimkirchen ist die dritte Frau, die für das österreichische Heer als Pilotin dient.

Angaben zur Unfallursache dürfte sie beim Eintreffen der Einsatzkräfte nicht gemacht haben.

„Harte Landung“

Von einem Absturz möchte das Bundesheer nicht sprechen. Es sei im Zuge der Übung zu einer „harten Landung“ gekommen. Die Übung mit 5500 Soldaten wurde nach dem Unfall abgebrochen. Verteidigungsminister Klug machte sich sofort auf den Weg zur Unfallstelle. „Das Gebiet ist schwer zugänglich. Das kann auch die Ermittlungen zur Ursache verzögern“, sagte Pierre Kugelweis, ein Sprecher der Streitkräfte.

Es handelte sich um einen Aufklärungseinsatz. Der Flug sollte Luftaufnahmen der Übung anfertigen.

Sichere Staffel

Die OH-58 sind die einzigen mit einem Gatling-Maschinengewehr bewaffneten Hubschrauber des Bundesheeres. Sie sind bei der Hubschrauber-Mehrzweckstaffel in Langenlebarn stationiert. Diese Einheit wurde mehrfach ausgezeichnet und belobigt, weil sie noch nie in ihrer Geschichte einen Flugunfall erleiden musste.

In den vergangenen Jahren sind in Österreich immer wieder Menschen bei Hubschrauberabstürzen ums Leben gekommen. Im Folgenden eine Übersicht der schlimmsten Fälle seit 2004:

17. Juni 2014 - Bei einer Bundesheerübung in der Wattener Lizum in Tirol stürzt ein Hubschrauber ab. Ein Besatzungsmitglied stirbt, zwei andere werden verletzt.

5. April 2014 - In der oberösterreichischen Gemeinde Kirchham stürzt am Abend ein Helikopter in ein unwegsames Waldstück. Der Pilot stirbt, seine zwei Passagiere werden schwer verletzt.

30. März 2011 - Ein Hubschrauber der Flugpolizei stürzt in Tirol in den Achensee. Alle vier Insassen - drei Tiroler und ein Schweizer - kommen ums Leben. Da der zweimotorige Eurocopter 135 im Wasser versinkt, dauert es zwei Tage, bis alle Leichen geborgen sind. Das Wrack wird erst nach knapp zwei Wochen gehoben.

23. Juli 2010 - Im Gebiet von Dienten/Maria Alm bei der Bergstation auf dem Gabühel (Bundesland Salzburg) stürzt ein Hubschrauber ab, der für einen Materialtransport im Einsatz stand. Der erfahrene Schweizer Pilot kommt ums Leben.

10. März 2009 - In der weststeirischen Bezirkshauptstadt Deutschlandsberg stirbt beim Absturz eines Hubschraubers des Innenministeriums der 39 Jahre alte Pilot. Ein 49 Jahre alter Polizist und ein Bergretter (52) werden schwer verletzt.

9. Februar 2008 - Beim Absturz ihres privaten Hubschraubers im Toten Gebirge in der Obersteiermark kommen zwei oberösterreichische Piloten ums Leben.

5. März 2007 - Beim Zusammenstoß eines Lastenhubschraubers vom Typ Super Puma mit einem zweisitzigen Leichtflugzeug DA20 Katana in der Nähe von Zell am See kommen acht Menschen ums Leben. Beide Piloten hatten vor dem Unglück gesundheitliche Probleme.

10. September 2006 - Der Absturz eines Hubschraubers im Gemeindegebiet von St. Florian am Inn in Oberösterreich fordert zwei Todesopfer. Bei ihnen handelt es sich um einen Fluglehrer und seinen Schüler.

25. Februar 2004: Ein Todesopfer und drei Verletzte fordert der Absturz eines Helikopters in St. Johann/Alpendorf im Pongau (Salzburg). Eine deutsche Skiurlauberin an Bord kommt ums Leben. Ein Notarzt und ein Sanitäter werden schwer, der Pilot leicht verletzt. Der Absturz ereignet sich kurz nach dem Start vor den Augen des Mannes der Urlauberin.

Kommentare