Bluttat in Bad Reichenhall: Verdächtiger freigelassen

Das veröffentlichte Phantombild.
Polizei veröffentlicht Phantombild des Täters - Belohnung von 20.000 Euro ausgesetzt.

Nach den beiden Gewaltverbrechen in Bad Reichenhall in der Nacht des WM-Finales am 14. Juli fahndet die Kriminalpolizei Traunstein jetzt mit einem Phantombild nach dem Täter. Jener Mann, der am Freitag festgenommen worden war, wurde am Dienstagnachmittag wieder auf freien Fuß gesetzt. „Nach der kriminaltechnischen Untersuchung hat sich der Tatverdacht nicht erhärtet“, sagte Jürgen Thalmeier, Sprecher der SOKO „14. Juli“.

Bluttat in Bad Reichenhall: Verdächtiger freigelassen
Die Suche nach dem wahren Mörder geht weiter. Laut Zeugen ist der Täter etwa 20 bis 30 Jahre alt, etwa 1,75 bis 1,80 Meter groß und von schlanker Statur. Bekleidet war er mit einer dunklen Hose und einem schwarzen Kapuzen-Shirt, darunter trug er möglicherweise ein ärmelloses, gelbes Achsel-Shirt. Seine dunklen Schuhe hatten eine auffällige weiße Umrandung. Das Bayrische Landeskriminalamt hat für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens oder zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung in Höhe von 20.000 Euro ausgesetzt.

Wie berichtet, wurde ein 72-jähriger Mann am 14. Juli gegen 3 Uhr früh leblos und mit eingeschlagenem Schädel auf der Poststraße in Bad Reichenhall gefunden (siehe Bericht unten). Kurz darauf wurde ein 17-jähriges Mädchen nur wenige hundert Meter weiter auf der Straße überfallen und mit einem Messer schwer verletzt. Der Mann starb an seinen schweren Kopfverletzungen, das Mädchen wurde in Lebensgefahr ins Landeskrankenhaus Salzburg eingeliefert. Ihr Zustand ist seit dem Wochenende unverändert stabil, heißt es aus dem Spital.

Hinweise nimmt die Sonderkommission „14. Juli“ bei der Kriminalpolizei Traunstein entgegen. Telefonnummer: 0049 861 9873-411.

Zwei brutale Raubüberfälle haben den bayerischen Kurort Bad Reichenhall erschüttert. Mitten im Zentrum der Stadt wurde, wie berichtet, in der Nacht auf Montag ein 73-Jähriger von einem Unbekannten erschlagen. Nur wenige Straßen entfernt hat vermutlich derselbe Täter zeitnah eine 17-Jährige überfallen und schwer verletzt.

"Sie wird immer noch intensivmedizinisch betreut und konnte nicht befragt werden", sagt Polizeisprecher Jürgen Thalmeier über den Zustand der Frau, die im LKH Salzburg behandelt wird.

Ähnliches Tatmuster

Die Behörden ermitteln mit Hochdruck und interessieren sich dabei auch für einen Mordfall in Tirol, der bis heute ungelöst ist: Den Tod der französischen Studentin Lucile K. in Kufstein Anfang des Jahres. "Mögliche Übereinstimmungen werden überprüft. Von außen betrachtet, sind die Taten ähnlich abgelaufen", so Thalmeier.

In beiden Fällen wurde ein scheinbar zufällig gewähltes Opfer in der Nacht auf offener Straße erschlagen. Und das mit der Aussicht auf geringe Beute. Lucile K. hat ein Unbekannter an der Inn-Promenade der Grenzstadt den Schädel eingeschlagen. Bis heute fehlt jede Spur von ihrem Handy und ihrer Handtasche.

In Bad Reichenhall hat der Täter seine Opfer ebenfalls um ihre Wertgegenstände gebracht. Dem 73-Jährigen wurde ein Geldbeutel entwendet. Der 17-Jährigen raubte der Kriminelle die Handtasche samt Geldtasche. Zeugen hatten die Flucht eines Verdächtigen beobachtet. Es handelt sich um einen jungen Mann von schlanker Statur, der ein schwarzes Kapuzenshirt trug. Die bayerische Kriminalpolizei hat die "Sonderkommission 14. Juli" gegründet. "25 Personen arbeiten zahlreiche Hinweise ab. Es gibt aber noch keine konkrete Spur", erklärt Thalmeier.

Aufgrund der Grenznähe von Bad Reichenhall wird auch in Österreich nach dem Verdächtigen gesucht. "Wir haben das Fahndungsersuchen bekommen", bestätigt Walter Pupp, Chef der Tiroler Kriminalpolizei. Dass die Bluttaten in Bayern in Verbindung zum Mord an Lucile K. stehen könnten, ist für ihn noch "sehr spekulativ". Zurzeit stehe die Fahndung im Vordergrund. "Aber der Täter ist einer, der infrage kommen könnte."

Verletzungen unklar

Weiter keine Informationen geben die bayerischen Ermittler zu den Verletzungen der 17-Jährigen. Sie soll mit einem Messer attackiert worden sein. "Das wird aus kriminaltaktischen Gründen von uns weder bestätigt noch dementiert", erklärt Polizeisprecher Thalmeier.

Ein alter Mann erschlagen, eine junge Frau schwer verletzt: Während sich ganz Deutschland in der Nacht auf Montag im Siegestaumel nach dem Erfolg bei der Fußball-WM befand, ereigneten sich in der bayerischen Kurstadt Bad Reichenhall zwei brutale Raubüberfälle auf offener Straße. Der Täter ist auf der Flucht. „Aufgrund der Grenznähe ist nicht auszuschließen, dass er sich nach Österreich abgesetzt hat“, erklärte Jürgen Thalmeier von der bayerischen Polizei.

Die Alarmfahndung nach dem Unbekannten, einem jungen Mann mit schlanker Statur, der mit einem schwarzen Kapuzenshirt bekleidet war, legte am Montagmorgen das Kleine Deutsche Eck lahm. Aufgrund der Tatortermittlungen musste die Ortsdurchfahrt von Bad Reichenhall bis 13 Uhr gesperrt werden. Es kam zu Verkehrsbehinderungen auf der Strecke, die auch von Pendlern aus dem Pinzgau auf ihrem Weg nach Salzburg verwendet wird.

In Salzburger Klinik

Bei den beiden Opfern handelt es sich um zwei Deutsche aus der Region. Um drei Uhr in der Früh entdeckten Passanten zunächst einen 73-Jährigen, der schwere Kopfverletzungen aufwies, in der Poststraße im Ortszentrum der Kurstadt an der Grenze zu Salzburg. Beim Eintreffen des Notarztes war er bereits tot. Der Täter dürfte massive Gewalt ausgeübt haben.

Um 3.15 Uhr konnte eine schwer verletzte 17-Jährige am Ortsrand von Bad Reichenhall, nur wenige Straßen vom ersten Tatort entfernt, mit letzter Kraft einen Hausbewohner auf sich aufmerksam machen. Sie wurde ins Landeskrankenhaus Salzburg gebracht. „Sie wird bei uns auf der Intensivstation behandelt“, sagte Klinik-Sprecherin Beate Erfurth. Die junge Frau befindet sich in kritischem, aber stabilem Zustand. Sie gab an, überfallen worden zu sein.
Die Opfer dürften sich nicht gekannt haben und zufällig ausgewählt worden sein. Beide wurden beraubt. Dem 73-Jährigen wurde ein schwarzer Herrengeldbeutel entwendet, der 17-Jährigen wurde eine beigefarbene Geldbörse mit Reißverschluss und eine Handtasche geraubt.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei beiden Überfällen um den selben Täter handelte. Noch in der Nacht fahndeten Polizisten aus Salzburg mit Diensthunden im Grenzgebiet nach dem Flüchtigen. „Wir unterstützten die deutschen Kollegen bei der Fahndung“, sagte eine Sprecherin vom Landespolizeikommando Salzburg.
Die Ermittler tappen was die Identität des Täters angeht vorerst noch im Dunkeln. „Es gibt noch keinen konkreten Verdacht“, sagt Thalmeier. Hinweise dazu, dass es sich beim dem Unbekannten, um einen Österreicher handeln könnte, gäbe es aber keine.

Keine Angaben wollte die Polizei zum genauen Verletzungsmuster des erschlagenen Mannes und der schwer verletzten Frau machen bzw. mit welchen Waffen der mutmaßliche Mörder zugeschlagen hat. Laut Berichten von lokalen Medien soll die junge Frau Schnittverletzungen aufgewiesen haben. Die Todesursache des 73-Jährigen soll ein Obduktion klären.

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