Bayern: Zulaufstrecke zum Brennertunnel kommt

Brennerbasistunnel.
Doch Zweifel, wie ernst es Partner in Deutschland und Italien mit Beiträgen am Infrastruktur-Projekt nehmen.

In Tirol wird fleißig am umstrittenen Brennerbasistunnel (BBT) gebaut. Am Donnerstag fällt der Startschuss für das mit einem Volumen von 380 Millionen Euro bisher größte Baulos auf österreichischer Seite. Doch ungeachtet der Vortriebsarbeiten gibt es immer wieder Zweifel daran, wie ernst es die Partner in Deutschland und Italien mit ihren Beiträgen an dem Projekt nehmen.

Auf italienischer Seite musste im August etwa der Verkehrsminister versichern, dass der BBT entgegen anders lautender Medienberichte weiter Priorität genieße. Zweifel werden vor allem durch die wirtschaftliche Schieflage des Landes genährt, das für die weitere Finanzierung 1,57 Milliarden Euro bereitstellen muss.

In Bayern ist hingegen wenig Fortschritt zu erkennen, was die Zulaufstrecke von München nach Kiefersfelden betrifft. Hier gibt es zum Teil massive Bedenken der Anrainer. Zu einem raschen Ausbau der notwendigen Trasse hat sich nun der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) bekannt, wie Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) nach einem Treffen am vergangenen Wochenende in Seefeld versichert.

Bei einem Verkehrsgipfel solle nun eine "abgestimmte, weitere Vorgehensweise für den grenzüberschreitenden Ausbau der nördlichen Zulaufstrecke" festgelegt werden, sagte Platter. Das Treffen ist für Herbst geplant. Neben den Bahnbetreibern werden daran auch die Verkehrsminister von Österreich und Deutschland teilnehmen.

Die Arbeiten zum Tunnel sind laut Platter "voll im Plan". Der BBT soll 64 Kilometer lang werden und im Jahr 2026 in Betrieb gehen. Zwischen Tulfes in Tirol und Franzensfeste in Italien könnte der Güterverkehr dann durch den Berg rollen, statt wie bisher über den Brennerpass.

Kommentare