Austro-Dschihadist Firas H. soll tot sein

Rapper „Deso Dogg“ (li.) und Firas H., der angeblich als Märtyrer starb.
Mehrere Quellen berichtet vom Tod des 19-Jährigen, Experten zweifeln noch.

Der Austro-Terrorist Firas H. könnte in den von der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) kontrollierten Gebieten ums Leben gekommen sein. Das besagen zumindest der Blog "Afrika-Nachrichten" und ein Innsbrucker Blogger mit afghanischen Wurzeln. Letzterer beruft sich auf eine Meldung der Ehefrau des von Interpol weltweit gesuchten Österreichers. Nähere Details waren dazu nicht bekannt. "Der Bruder Firas (Abu Rami al-Tunisi) ist inshAllah als Shahid (Märtyrer, Anm.) gefallen", lautete eine Meldung.

Alle offiziellen österreichischen Stellen – von der Staatsanwaltschaft über die Ministerien für Inneres, Äußeres und Justiz – erklären, keine Hinweise auf den Tod des Austro-Dschihadisten zu haben: "Davon hören wir zum ersten Mal", lautet der Tenor. Auch in Geheimdienstkreisen gibt es kein Indiz für den Tod von Firas H. Experten wollen nicht ausschließen, dass IS-Kämpfer ihren Tod vortäuschen, um dann eine neue Identität annehmen zu können.

Der 19-jährige Österreicher mit tunesischen Wurzeln wird seit vergangenen August international per Haftbefehl gesucht. Er soll vom syrischen Rakka aus versucht haben, Landsmänner für den Dschihad zu rekrutieren. Zudem bedrohte er in sozialen Netzwerken mehrere Personen, darunter einen Polizisten und einen in Wien lebenden Iraker, der als Islam-Experte in den heimischen Medien auftritt.

Letztes Lebenszeichen

Firas H. bisher letztes Lebenszeichen stammt aus Rakka, der inoffiziellen Hauptstadt des IS-Territoriums. Dort werden auch Austro-Terrorist Mohamed Mahmoud und der deutsche Rapper "Deso Dogg" vermutet. Die beiden hatten in Deutschland eine Salafisten-Sekte gegründet. "Deso Dogg" wurde diese Woche auf eine US-Terrorliste gesetzt – damit sind tödliche Drohnen-Luftschläge gegen ihn möglich.

Firas H. Versuche, in sozialen Netzwerken Fuß zu fassen, scheiterten zuletzt. Mehrere seiner Accounts auf Facebook und Twitter wurden rasch gelöscht. Möglich ist, dass er deshalb vom IS von der Propaganda-Front an die echte Front versetzt wurde.

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