Aus für das Skigebiet, Petzenlifte fahren nur noch im Sommer

Immer was los? Dieses Motto gilt für die Petzen künftig im Winter nicht mehr
Letzte Hoffnung ist verpufft: Investoren und Land wollen Winterbetrieb nicht mehr stemmen.

Verkehrte Welt: Als Skigebiet wurde die Petzen über die Landesgrenzen hinweg bekannt, die Lifte werden dort künftig jedoch nur noch im Sommer für Mountainbiker und Wanderer als Aufstiegshilfen im Einsatz sein. Für einen Winterbetrieb besteht keine Hoffnung, nachdem der letzte Interessent abgesprungen ist.

Die Suche nach einem Investor blieb damit zum dritten Mal erfolglos. In diesem Fall waren drei Angebote bei der Beteiligungsgesellschaft des Landes eingegangen. Ein Konsortium aus 15 regionalen Unternehmern schied im Vorfeld aus. Damit schien der Weg für Unternehmer Franz Petschnig geebnet, der mit dem ehemaligen Geschäftsführer der Petzenbahnen, Alfred Pajancic, eine Million Euro investieren wollte. Er warf jedoch das Handtuch, nachdem es in der Region Querschüsse gegen ihn als "Nicht-Einheimischen" gegeben hatte.

Seit Donnerstag ist auch der letzte – unbekannte – Kaufinteressent aus dem Rennen, weil er trotz Fristverlängerungen nie die Ausschreibungskriterien erfüllen konnte.

Zwar hofft Bleiburgs Bürgermeister Stefan Visotschnig (SPÖ), dass das letzte Wort nicht gesprochen ist ("Ich werde mit der Landesregierung reden, vielleicht kann man nachverhandeln"), die Signale der Politik gehen aber in die andere Richtung.

Der dritte Anlauf

"Das Land hat drei Ausschreibungen durchgeführt und nie ist ein Interessent übrig geblieben", sagt Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Und Finanzreferentin Gaby Schaunig fügt hinzu: "Mit dem einzigen möglichen Investor ist bedauerlicherweise nichts zustande gekommen." Man konzentriere sich nun auf den Sommertourismus.

Dies scheint durch den Mountainbike Trailpark auf der Petzen lukrativer. Laut Helmuth Micheler, Tourismusmanager der Region Südkärnten, sind die Besucherzahlen so positiv, dass das Mountainbikenetz im Herbst bis nach Slowenien ausgebaut werden soll. Für dieses Projekt erhoffen sich die Touristiker Geldmittel von der EU.

Laut Kalkulation wären für den Winterbetrieb Investitionen von 700.000 Euro notwendig – für das Land aufgrund des Sparkurses illusorisch. Letzte Saison wurden rund 30.000 Tageskarten verkauft. Um wirtschaftlich zu "überwintern" müsste man allerdings mindestens doppelt so viele Skifahrer auf die Petzen locken.

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