Asyl-Quartier am Semmering vor dem Aus

Asylwerber vom Semmering werden in andere Quartiere wechseln.
Anzahl der Flüchtlinge in Steinhaus wird auf 80 reduziert / Westen erfüllt Quote.

Im Großquartier des Bundes in Steinhaus am Semmering soll es schon bald weniger Flüchtlinge geben: Bis Ende Februar wird die Zahl auf 80 reduziert. Wenn ein Nachmieter gefunden ist, dürfte das Quartier überhaupt geschlossen werden.

Nachdem die Steiermark seit Dezember die Quote zur Aufnahme von Flüchtlingen zu 100 Prozent erfüllt, löst damit jetzt Innenministerin Johanna Mikl-Leitner ihr Versprechen ein, das sie bei einem Besuch in Steinhaus am Semmering im September gab. Derzeit sind in Steinhaus am Semmering 232 Asylwerber untergebracht – bis Ende Februar wird diese Zahl auf 80 reduziert, und zwar in der gesamten Gemeinde Spital am Semmering: Das sicherte die Innenministerin jetzt in einem Schreiben an das Land Steiermark zu und wurde vom Büro des zuständigen Sozialrefenten Siegfried Schrittwieser (SPÖ) bestätigt. "Dadurch würde dann diese Gemeinde wieder die gleiche Anzahl an Flüchtlingen beherbergen wie zu der Zeit, als das Innenministerium noch kein Bundesquartier eingerichtet hatte."

Parallel dazu werde das Innenministerium von Gemeinde und Land bei der Suche nach einem Interessenten für eine Nachnutzung des ehemaligen Hotels unterstützt. "Sobald ein Käufer gefunden wird, wird das Flüchtlingsquartier komplett geschlossen – und zwar sofort, also auch schon vor Mitte Februar", unterstreicht Schrittwieser.

Sollte sich die Suche hinauszögern, werden weitere Verhandlungen zwischen Schrittwieser und Mikl-Leitner stattfinden.

Monatliche Ziele

Nach Wien, Niederösterreich und der Steiermark melden am Freitag auch andere Bundesländer, dass das Quotenziel der Bund-Länder-Vereinbarung erreicht ist. Salzburg hat im Jänner 381 neue Plätze geschaffen – das neue Verteilzentrum am Kobenzl am Salzburger Gaisberg mitgerechnet. Dort sollen in den nächsten Tagen 60 Flüchtlinge einziehen. Aktuell haben mehr als 1800 Asylwerber eine Unterkunft in Salzburg. "Für Februar sind bereits 100 weitere Plätze fixiert", sagt Landesrätin Martina Berthold. Das Land Vorarlberg hat die Quote am Freitag mit 100,89 Prozent übertroffen.

Künftig soll es zwischen Ministerium und Ländern eine monatliche Festlegung der zu schaffenden Plätze geben. Ziele, die je nach Bedarf festgelegt werden, sagt Gernot Maier, Leiter der Grundversorgung beim Bund.

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